Flughafen zieht positive Ferienbilanz Probleme der großen Airports spielen Weeze in die Karten

Weeze · 178.000 Passagiere zählte der Flughafen Weeze in den Sommerferien. Viele Fluggäste aus NRW wichen wegen der Probleme an den großen Flughäfen auf kleinere Airports aus, etwa, um Wartezeiten zu vermeiden. Die Verantwortlichen hoffen auf einen langfristigen Effekt.

 Viele starteten von Weeze in die Sommerferien. Das große Gedränge wie an den Flughäfen in Köln oder Düsseldorf blieb aber aus.

Viele starteten von Weeze in die Sommerferien. Das große Gedränge wie an den Flughäfen in Köln oder Düsseldorf blieb aber aus.

Foto: van Offern/van Offern, Markus (mvo)

Die Probleme an den großen Flughäfen haben die ganzen Sommerferien für Schlagzeilen gesorgt. Fluggäste klagten über lange Warteschlangen, Chaos und verpasste Flüge. Eine Situation, die offenbar den kleineren Flughäfen in die Karten spielte. Wie berichtet, gab es immer öfter Passagiere, die auch nach Weeze auswichen, um so dem Andrang an Flughäfen in Köln oder Düsseldorf zu entgehen. Als großen Gewinner der Ferien will sich der Airport zwar nicht sehen, aber die Verantwortlichen ziehen eine positive Bilanz der sechs Wochen. Insgesamt 178.000 Passagiere hat der Airport gezählt. Damit nähert man sich dem Vor-Corona-Niveau aus dem Jahr 2019 (192.000) wieder an. Insgesamt 80 Jets starten während der Sommersaison pro Woche, sie steuern 29 Flugziele an.

Wie groß der „Verdrängungseffekt“ von den anderen Flughäfen genau war, sei schlecht zu schätzen, so Flughafen-Sprecher Holger Terhorst. Die meisten Buchungen für den Sommerflugplan gab es bereits ab Mai und zu der Zeit konnte noch niemand ahnen, dass es zu so massiven Problemen an den großen Airports kommen würde. Gleichwohl habe man beobachtet, dass die Flüge sehr gut ausgelastet gewesen seien. Sogar noch besser als zu Vor-Corona-Zeiten. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass mancher sich dann doch lieber für einen Flug von einem kleinen Airport entschieden habe. „Ich glaube schon, dass es verstärkt dazu kommen wird, dass die Kunden sich ganz genau anschauen, wo sie am besten und entspanntesten abfliegen können“, sagt Terhorst. Und diese Entwicklung spreche für die regionalen Flughäfen. „Wir hoffen, dass wir davon langfristig profitieren“, sagt Terhorst.

 Am Airport Weeze konnten die Fluggäste auch zu Spitzenzeiten entspannt in den Flieger steigen.

Am Airport Weeze konnten die Fluggäste auch zu Spitzenzeiten entspannt in den Flieger steigen.

Foto: Latzel

So sieht es auch Flughafen-Geschäftsführer Sebastian Papst. „Wir gehen davon aus, dass die Wahl des Flughafens für unsere niederländischen und deutschen Gäste ein zunehmend wichtiges Kriterium wird. Nach den Erfahrungen dieses Sommers werden sich mehr Gäste für regionale Airports wie Weeze entscheiden. Wir gehen davon aus, dass sich der Wunsch nach stressfreiem Reisen für unseren Flughafen und unsere Airline-Partner weiterhin positiv auswirken wird.“

Auch in den nächsten Tagen wird am Flughafen in Weeze unverändert Hochkonjunktur herrschen. In einigen niederländischen Provinzen dauern die Sommerferien noch an, viele Niederländer starten von Deutschland aus in den Urlaub. Daher dauert die Feriensaison am Airport Weeze neun Wochen. Während dieser Zeit werden insgesamt 280.000 Flugreisende erwartet.

Die Abfertigung laufe auch zu Spitzenzeiten reibungslos, so der Geschäftsführer. „Bei uns arbeitet ein eingespieltes Team und auch über die Corona-Zeit sind nahezu alle Beschäftigten an Bord geblieben. Das ist einer der Gründe, weshalb wir unseren Gästen einen stressfreien und angenehmen Start in den Urlaub bieten können“, sagt Papst. Nachdem viele Gäste aufgrund der Berichterstattungen Reservezeit eingeplant haben, reiche es am Airport Weeze auch weiterhin, wenn die Passagiere sich spätestens zwei Stunden vor dem Abflug am Check-in einfinden, so der Flughafenchef. Für Marokko-Reisende seien es erfahrungsgemäß zweieinhalb Stunden.

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