Weeze Flughafen-Chef will Landebahn sanieren

Weeze · Wenn die Liquidität es zulässt, will der Flughafen Weeze frühestens im Herbst eine weitere Investition stemmen: Die Start- und Landebahn soll saniert werden. So etwas könne 500 000 Euro, aber auch Millionen kosten, erwähnte van Bebber.

 Der Weezer Flughafen-Chef Ludger van Bebber.

Der Weezer Flughafen-Chef Ludger van Bebber.

Foto: Seybert

Das Thema kam am Rande eines Pressegesprächs mit Ralph Beisel, dem Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV, auf. In Weeze trafen sich gestern Vertreter von 28 deutschen, österreichischen und schweizerischen Flughäfen, allesamt Mitglieder des ADV. Heute kommen Verantwortliche der Airlines und der Veranstalter hinzu.

Der Flughafen Weeze hat spürbar niederländische Fluggäste verloren. Gegenüber früher — rund 50 Prozent Passagiere aus dem Nachbarland — sind unter den Nutzern des Airport Weeze derzeit nur noch etwa 40 Prozent Niederländer. Eindeutig eine Folge der nationalen Luftverkehrsabgabe, meint Ludger van Bebber, Geschäftsführer des niederrheinischen Flughafens. Dass weniger westliche Nachbarn als in den Vorjahren ab Weeze in die Ferien starten, nimmt ihnen van Bebber offenbar nicht persönlich übel. Jedenfalls verbrachte er gestern mit seinen Gästen einen fröhlichen Abend in Nimwegen.

Zuvor hatte es aber durchaus ernste Gespräche gegeben. Beisel erklärte gegenüber der Presse, dass es bei der Tagung vorrangig um die Ticketsteuer und ihre Auswirkungen ging und um die Frage, wie Flughäfen heute noch Geld verdienen können. Dabei betonte er, er vertrete die Interessen aller deutscher Verkehrsflughäfen, nicht nur die Weezes, das durch Grenzlage, starke Zusammenarbeit mit einem Low-Cost-Anbieter (Ryanair) und geringe Größe mehrfach benachteiligt sei. Er versprach aber, sein Verband werde sich weiter für eine Rücknahme der Luftverkehrsabgabe einsetzen. Bis diese Frage geklärt sei, habe eine Aussage über die Zukunft des Luftverkehrs Ähnlichkeit mit einem Blick in die Glaskugel.

Ludger van Bebber nannte das Geschäft in den Wintermonaten "schlecht", er hoffe aber dank neuer Flugziele und guter Buchungen für den Sommer am Ende des Jahres auf das Vorjahresergebnis zu kommen. Sein Geld verdient der Airport Weeze nach wie vor zu etwa 70 Prozent mit nicht-fliegerischen Themen wie Vermietung, Parkplätzen oder Solarstrom.

(RP/rl)
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