Rundflug vom Airport Mit dem Rosinenbomber über Weeze

WEEZE · Erneut konnten Interessenten Flüge mit der legendären Propellermaschine Dakota DC 3 buchen. Start war vom Flughafen Weeze. RP-Mitarbeiter Paul Foreman war mit an Bord.

 Paul Foreman vor der großen Propellermaschine kurz vor dem Start.

Paul Foreman vor der großen Propellermaschine kurz vor dem Start.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die „Prinses Amalia“ macht ihrem Namen alle Ehre. Nicht nur weil tatsächlich Prinzessinnen und andere Mitglieder aus der königlichen Familie der Niederlande mit dem ehemaligen Regierungsflugzeug reisten. Auch rein optisch wirkt die Dakota DC-3 Maschine wie eine Prinzessin aus vergangenen Tagen. Die Niederländische Flagge ist als langer Streifen prominent auf dem silberfarbigen Flugzeug besetzt. Die alten Propeller hinterlassen ebenfalls einen starken Eindruck beim Betrachten.

Im Jahre 1944 wurde die Prinzessin gebaut und hat in den über 70 Jahren seitdem sehr viel erlebt. In der Normandie wurde während des Krieges auf sie geschossen, Pilot und Maschine überlebten aber. Nur ein Teil im vorderen Bereich des Flugzeugs musste ausgetauscht werden.

Das und mehr, wie ein paar technische Eckdaten, erklärt der heutige Pilot des Flugzeugs Ruud Schoenmakers seinen Passagieren vor dem Flug. Der niederländische Humor kommt dabei nicht zu kurz. So fragt er seine Zuhörer warum die Tür am Propeller von den Amerikanern „Hamburger-Door“ genannt wird. Die Antwort gibt er nach nur einer kurzen Pause selber: „Wenn man da aussteigt und der Propeller noch läuft, wird man selber ein Hamburger.“

Sonst muss man aber keine Angst haben, wenn man sich auf einen Flug mit „Amalia“ einlässt. Trotzdem gibt es auch hier vorher die obligatorische Sicherheitseinführung. Die Maschine der „DDA Classic Airlines“ tourt inzwischen durch Deutschland und den Niederlanden, und macht regelmäßig auch am Airport in Weeze halt.

Jetzt war es wieder so weit, eine begrenzte Anzahl an Passagieren durfte mit „Amalia“ die Lüfte erobern und sich dabei wenigstens ein bisschen wie ein König oder eine Königin fühlen.

Denn auch von innen besticht das Flugzeug mit einem schönen, einheitlichen Blau und gemütlichen Sitzen. Der wahre Grund einen Flug zu wagen, bleibt aber die Aussicht. In mehreren hundert Metern Höhe ging es in einer circa halbstündigen Tour über die Städte Kalkar, Xanten und Emmerich.

Die Sicht war trotz des sonst wenig berauschenden Wetters am Sonntag, erstaunlich gut. So schaute die Welt aus wie ein Miniaturmodell. Felder, Wälder und Städte wirken perfekt platziert. Zwischen alldem erkennt man die Bewegung von kleinen Autos. Der Ball auf dem Fußballfeld ist dagegen kaum noch zu sehen. Anders als die vielen Gewässer. Ob Rhein, Maas oder eine Vielzahl an Seen das Blau ist nicht nur im Flugzeug zu finden. Da lässt man sich auch schnell mal von den kleinen „Hüpfern“ ablenken, die die Maschine ab und zu macht und die nicht jedem Magen gut bekommen. Dafür gelingt die Landung sehr sanft.

Kurz darauf ist auf festem Boden die Übelkeit auch wieder weg, aber man würde sie gerne wieder eintauschen für den Blick auf den Niederrhein von oben.

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