Xanten Flüchtlingsheim aus Holz

Xanten · Die Firma Petershaus baut am Küvenkamp eine Flüchtlingsunterkunft aus Holz. Die kann in Fertigbauweise schnell errichtet werden und lässt unterschiedliche Wohnungsgrößen zu.

 Komplett aus Holz ist das Wohngebäude für Flüchtlinge, das Petershaus in Xanten baut. Ende des Jahres sollen bis zu 180 Menschen hier einziehen.

Komplett aus Holz ist das Wohngebäude für Flüchtlinge, das Petershaus in Xanten baut. Ende des Jahres sollen bis zu 180 Menschen hier einziehen.

Foto: Petershaus

Es ist ein Projekt, mit dem der Xantener Thomas Peters für viel Aufsehen gesorgt hat: Der Inhaber der in Kevelaer beheimateten Firma Petershaus hat gerade in Kaarst ein Wohnhaus für Flüchtlinge errichtet. Ein Gebäude, das so gar nichts mit den Containern gemein hat, die manch andere Kommune als Unterkunft bereitstellt. Mit seinem Konzept hat Peters nun auch in Xanten überzeugt und sich bei der öffentlichen Ausschreibung durchgesetzt. Es sei nicht das kostengünstigste Angebot gewesen, sagt Bürgermeister Thomas Görtz, aber eines, das dem städtischen Konzept entspreche. Bedingungen für eine menschenwürdige Unterkunft hatte die Stadt erstmals schon in der Ausschreibung festgeschrieben.

Seine Gebäude - wie auch schon die Mensa an der Poststraße - baut Peters in einer Halle in Kevelaer komplett aus Holz in Fertigbauweise - kein anderes Material, kein Kunststoff. Die Wände werden mit Tiefladern zur Baustelle transportiert. Dort werden die einzelnen Teile dann zu einem fertigen Haus zusammengesetzt.

Dann folgen noch die Innenausbauten. Ende des Jahres sollen bereits bis zu 180 Asylsuchende einziehen können. Jeweils 50 Quadratmeter groß werden die Wohnungen im Rücken der aktuellen Küvenkamp-Unterkunft, die später abgerissen werden soll und möglicherweise einem zweiten Holz-Neubau Platz macht. Jede Wohneinheit verfügt über einen eigenen Hauseingang, eine eigene Küche, eine eigene Dusche und zwei Toiletten.

Die beiden Schlafzimmer hinter dem Wohnraum bieten Platz für jeweils vier Personen, erläutert Astrid Fischer, Architektin in Diensten des Dienstleistungsbetriebs Xanten (dbx). Eine Aufteilung, die gemeinsam mit der Diakonie, der Caritas und dem Arbeitskreis Asyl entwickelt wurde. Und die auch dann genutzt werden können, wenn die Geflüchteten nach dem positiven Ausgang des Verfahrens längere Zeit in Xanten verweilen sollen.

"Das Gebäude könnte auch ganz neu aufgeteilt werden", sagt Peters. Für Großfamilien zum Beispiel können zwei Wohneinheiten verbunden werden. Das bietet auch die Möglichkeit, für die Zeit nach der Flüchtlingswelle städtische Wohnungen von 100 Quadratmetern anbieten zu können, so Michael Verhalen, Leiter des Fachbereichs Soziales. Denn reich gesegnet sei Xanten mit billigem Wohnraum beileibe nicht.

Mit Bau- und Erschließungskosten von gut drei Millionen Euro bleibt die Stadt gut eine Million unter dem Haushaltsansatz, der für eine Unterkunft von 300 Personen geplant war. Allerdings, so Görtz, habe Xanten - auch ohne den Neubau - noch einen guten Puffer von 200 Bewerber-Plätzen. Die neue Unterkunft ist übrigens in vier Trakte aufgeteilt - um Konfliktherde gleich ein wenig zu trennen, so Verhalen. In den Zwischenbereichen sind Räume für Hausmeister, Sozialkräfte und Sicherheitspersonal vorgesehen. Unterrichtsräume gibt es nicht. Die finden sich jetzt in der ehemaligen Malteser-Unterkunft.

(RP)
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