Kevelaer Feuerwehrleute im Einsatz beleidigt

Kevelaer · Weil er wegen des Unwetters nicht auf seinen "Stammparkplatz" konnte, beschimpfte ein Autofahrer die Einsatzkräfte. Anschließend machte er sich aus dem Staub. Jetzt wird gegen den Mann wegen Beleidigung ermittelt.

Die Feuerwehr Kevelaer war über viele Stunden im Einsatz. Mancher scheint die Hilfsbereitschaft nicht zu schätzen. In der Stadt beschimpfte ein Autofahrer die Feuerwehrleute.

Die Feuerwehr Kevelaer war über viele Stunden im Einsatz. Mancher scheint die Hilfsbereitschaft nicht zu schätzen. In der Stadt beschimpfte ein Autofahrer die Feuerwehrleute.

Foto: Feuerwehr Kevelaer

Auch dem Sprecher der Feuerwehr Kevelaer reicht es inzwischen: "Immer wieder gab es in der Vergangenheit bereits Fälle, in denen wir beleidigt wurden. Bislang haben wir immer die Faust in der Tasche gemacht. Doch es wird Zeit, hier deutlich ein Zeichen zu setzen", sagt Markus Rademacher. Zuletzt hatte es noch bei der Bombenentschärfung Ärger mit Uneinsichtigen gegeben, die einfach an der Absperrung vorbei wollten und sich kaum beruhigen ließen. Den Ärger bekamen die Feuerwehrleute ab.

Auch das sei mit der Anlass gewesen, die Einsatzkräfte für das Thema noch einmal zu sensibilisieren. "Wir wollen deutlich nach außen zeigen: Bis hierher und nicht weiter", sagt Rademacher. Der Fall, der sich jetzt beim Orkan "Friederike" abspielte, sorgt bei ihm nur noch für Kopfschütteln.

Während die Feuerwehr damit beschäftigt war, Sturmschäden am Norma-Supermarkt an der Bury-St.-Edmunds-Straße zu beseitigen, war ein Mann mit einem weißen BMW auf den Parkplatz gerollt. Er drängte sich an den Feuerwehrleuten und der Absperrung vorbei in eine Parklücke. "Das wäre gar nicht nötig gewesen, denn auf dem Parkplatz war an anderer Stelle noch jede Menge Platz", erläutert Polizeisprecher Michael Ermers.

Der Fahrer sei in der Begleitung einer Frau aus dem Wagen gestiegen. Als die Feuerwehrleute ihn darauf hinwiesen, dass er den Platz zu räumen habe, habe er die Einsatzkräfte als "Arschloch" beschimpft. Das sei hier sein "Stammplatz", er wolle dort auch jetzt parken. Den Feuerwehrleuten reichte es jetzt endgültig, sie verständigten die Polizei. Als die Beamten am Parkplatz eintrafen hatte sich der Mann mit seiner Begleitung allerdings aus dem Staub gemacht. Jetzt sucht die Polizei den Fahrer.

Er soll etwa 60 Jahre alt gewesen sein, hat graue Haare und Vollbart, er ist vermutlich Deutscher und trug eine grau-beige Jacke. Seine Begleiterin hat ebenfalls graue Haare und trug eine rote Jacke. Der Wagen soll ein Klever Kennzeichen gehabt haben.

Der stellvertretende Löschzugführer erstattete Anzeige wegen Beleidigung. Die Polizei ermittelt. Allerdings wird das nicht der einzige Straftatbestand bleiben. Der Mann beschädigte nämlich beim Rangieren auch noch einen schwarzen Citroën Berlingo. Ihn erwartet also wohl auch noch eine Anzeige wegen Fahrerflucht, so der Polizeisprecher.

Auch der Beamte kann sich über das Verhalten des Mannes nur noch wundern. Denn eigentlich sollte die Bevölkerung der Feuerwehr dankbar dafür sein, dass sie ehrenamtlich über viele Stunden beim Orkan im Einsatz war. Bäume wurden zersägt, Straßen freigeräumt. In Kervenheim an der Straße Et Grotendonk überschlug sich ein Skoda Fabia, nachdem er von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum gefahren war. Die 47-jährige Fahrerin aus Uedem musste durch die Feuerwehr befreit werden. Sie verletzte sich schwer und wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Gestern war die Feuerwehr immer noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt, während die Ermittlungen zur Beleidigungssache liefen.

(zel)
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