Kevelaer Festkette für Hans-Gerd „Tutti“ Rütten

Kevelaer · Ein abwechslungsreiches und aufwendiges Party-Programm, ein vollbesetztes Bühnenhaus und eine spannende Festkettenübergabe, wie bei einer Preisverleihung: Die St.-Sebastianus-Bruderschaft startete gelungen in ihr Festjahr.

 Der neue Festkettenträger Hans-Gerd Rütten von der St.-Sebastianus-Bruderschaft bei seiner Proklamation.

Der neue Festkettenträger Hans-Gerd Rütten von der St.-Sebastianus-Bruderschaft bei seiner Proklamation.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Das Bühnenhaus war am Samstag wieder voll, schließlich ging es beim Heimatabend in Kevelaer darum, das gelungene Jahr 2018 zu feiern und die Festkette ihrem nächsten Träger zu übergeben. Nach einem Festgottesdienst begann die Veranstaltung gegen 19.30 Uhr mit den Klängen des Musikvereins. Peter Tenhaef, der Präsidenten der Geselligen Vereine, begrüßte die vielen Gäste und gab eine Rückschau „auf die St.-Petrus-Schützengilde, den scheidenden Festverein“.

Er lobte die „eindrucksvolle Kirmes“, deren Stimmung „besser nicht hätte sein können“, und meinte auch, „dass Montag bei der Rückgabe ein paar Tränen flossen“. Im Anschluss präsentierte Tenhaef einige Fakten über den neuen festgebenden Verein, die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft, die bereits 1635 entstand. „Das Gründungsjahr ist belegt durch eine Fahnenspitze“, verriet Tenhaef. Doch die Bruderschaft ist nicht nur sehr traditionsreich, sondern war auch Vorreiter. So konnten ab Ende der 80er Jahre Frauen bei den Schützen mitmachen, damals noch eine Seltenheit in diesem Bereich.

Bevor jedoch die Festkette ihren neuen Besitzer fand, gab es noch eine Rückschau auf die Abenteuer, die die Wache der St.-Petrus-Schützengilde erlebte, zum Beispiel einen gemeinsamen Ausflug nach Berlin. Ein schwungvolles Video zeigte das Miteinander der gut gelaunten Truppe. „Danke für das Festjahr und diese Zeit, doch jetzt heißt es Abschied nehmen, denn die ,Seb’ steht schon bereit“, sang die Wache auf der Bühne.

     Auch auf der Bühne in Kevelaer: die Swingenden Doppelzentner mit Blasmusik.

Auch auf der Bühne in Kevelaer: die Swingenden Doppelzentner mit Blasmusik.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Heinrich „Heinz“ van Bühren, der Festkettenträger 2018, erklärte, „dass ich dieses tolle Wochenende mit euch niemals vergessen werde“. Und er versprach der Wache: „Wir machen uns zum Jahrestag der Berlin-Reise noch mal einen schönen Tag.“ Im Hinblick auf den scheidenden Festverein meinte er abschließend: „Vater pflegte schon zu sagen: Wo ein Anfang ist, muss auch ein Ende sein.“ Er freute sich über die „vielen unvergesslichen Momente“ seiner Amtszeit.

Nach einem Musikblock mit der Freiwilligen Feuerwehr, den Swingenden Doppelzentnern und dem Musikverein leitete Michael Kalcker, der Moderator des Abends, der selbst 1995 Festkettenträger war, zur bevorstehenden Verleihung über. Er hatte auch noch einige Fakten über die 106 Mitglieder große St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft parat. So trägt 2019 zum neunten Mal ein Mitglied des Vereins die Festkette.

Doch wer soll es nun werden? Auf der Leinwand tauchten verschiedene Kandidaten auf, die über sich erzählten, und ein Brief wurde auf die Bühne getragen. Der Umschlag wurde langsam geöffnet und offenbarte einen Namen: Festkettenträger 2019 ist der Präsident der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft, Hans-Gerd „Tutti“ Rütten. „In dieser Position hier zu stehen, ist eine große Ehre für mich“, sagte Rütten emotional. „Ein Traum geht in Erfüllung, für mich und für meinen Vater, dem das nicht vergönnt war.“ Der frischgebackene Würdenträger wurde 1966 in Kevelaer geboren und ist seit viereinhalb Jahren Präsident des Vereins. Sein Stellvertreter, der „rasende Reporter“ Ralf Trepmann, wird zu seinem Adjutanten. Gemeinsam führen sie durch das Festjahr der „Seb“.

Die zweite Hälfte des Abends bot dann viele Show-Nummern der neuen festgebenden Schützen. Schneewittchen und die sieben Zwerge waren genauso auf der Bühne unterwegs wie die Biene Maja und ein „weißer Schwan“. Mit viel Gute-Laune-Energie ging es so durch das aufwendige Party-Programm, das zeigte, dass die Bruderschaft Sinn für Humor hat und wunderbar zusammenarbeitet.

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