Nordwestbahn Busse statt Zug: FDP-Mann sieht das kritisch

KEVELAER/WEEZE · Nach der Abmahnung und der heftigen Kritik von Seiten des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr (VRR) hat die Nordwestbahn (NWB) als erste kurzfristige Reaktion angekündigt, verstärkt Ersatzbusse einzusetzen.

 Öfter sind Züge ausgefallen.

Öfter sind Züge ausgefallen.

Foto: Latzel/Latzel, Sebastian

Wie berichtet, sind rund zehn Prozent der Lokführer bei der NWB erkrankt, die auch den Niersexpress betreibt. Wegen des Personalmangels waren immer mal wieder Züge ausgefallen. Der VRR hat schnelle Abhilfe gefordert, das soll mit den Bussen passieren. „Wegen des hohen Krankenstandes sind wir gezwungen, auf den Busverkehr umzusteigen, um einen verlässlichen Verkehr sicherzustellen“, erläutert NWB-Sprecher Steffen Högemann. Die Planungen dazu würden derzeit laufen, in etwa zwei Wochen wisse man konkret, um welche Strecken es gehe.

Die Ankündigung, Züge einzusetzen, stößt beim Kreis Klever Landtagsabgeordneten Stephan Haupt (FDP) auf begrenztes Verständnis. „Als eine kurzfristige Maßnahme bis zur Behebung akuter Probleme ist ein solches Vorgehen hinnehmbar. Die Ankündigung, ganze Linien auf unbestimmte Zeit nur noch über Busse zu bedienen, ist jedoch nicht akzeptabel“, macht Haupt klar. Die NWB sei insbesondere nach der Abmahnung durch den VRR in der Pflicht, endlich ihren vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen. „Die RE 10 ist linksrheinisch die einzige Bahnverbindung und kann insbesondere im Hinblick auf den besonders dichten Straßenverkehr in der Region nicht adäquat durch Busse ersetzt werden“, macht Haupt deutlich.

Bei der nun anstehenden Neuausschreibung der Bahnlinie RE 10 müsse, so betont Haupt, zentral die Qualität im Vordergrund stehen. „Die Ausschreibung kann nur an einen Betreiber gehen, der eine verlässliche Qualität garantieren kann. Aufgabe der Politik ist es nun, alte Fehler zu vermeiden und die Rahmenbedingungen der neuen Ausschreibung tatsächlich an dementsprechende Qualitätsstandards zu setzen“, so der liberale Abgeordnete.

Von Seiten der NWB gab es auf Anfrage unserer Redaktion noch keine Auskunft, welche Strecken genau per Bus bedient werden sollen. Man sei noch in den Planungen, hieß es von dem Unternehmen.

Erfahrungsgemäß werden allerdings auf der Strecke des Niersexpress nur extrem selten Busse eingesetzt. Es scheint fraglich zu sein, ob es dazu kommt. Denn schon die Strecke von Krefeld über Geldern, Kevelaer und Weeze nach Kleve scheint für einen Bus viel zu zeitaufwändig zu sein.

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