Radserie Unterwegs auf der Europa-Radbahn

Kleve/Kranenburg · Die E-Radbahn zwischen Kleve und Groesbeek ist knapp 15 Kilometer lang. Die offizielle Eröffnung ist erst im Juni. Unser Autor Maarten Oversteegen ist die Strecke bereits gefahren. Sein Fazit: grenzüberschreitendes Radfahrvergnügen von Kleve nach Nimwegen.

 Unser Autor Maarten Oversteegen testete die neue E-Radbahn in Richtung Nimwegen bereits. Noch wird aber an der Trasse gebaut.

Unser Autor Maarten Oversteegen testete die neue E-Radbahn in Richtung Nimwegen bereits. Noch wird aber an der Trasse gebaut.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Noch braucht es ein wenig Geschick, um die Europa-Radbahn zwischen Kleve und Groesbeek zu befahren. Vielerorts stehen Absperrgitter der noch laufenden Bauarbeiten. Es gilt abzusteigen, diese zu umlaufen und wieder aufzusteigen. Doch wer diese Hürde meistert, erlebt knapp 50 Minuten Radfahrvergnügen entlang der Draisinenstrecke - und das grenzüberschreitend.

Im August 2018 startete der Bau des Verkehrsprojekts. Das Ziel: In kürzester Zeit von Kleve bis nach Nimwegen mit dem Rad statt dem Auto. Schließlich stärke der Drahtesel Umwelt und Klima, erklärten die Initiatoren des Radwegs, die Stadt Kleve und die Gemeinde Kranenburg. Der Schnellweg soll die Schwanenstadt gar mit Nimwegen verbinden. Ab Groesbeek aber weicht man auf die nicht weniger komfortablen Asphaltstrecken im Nachbarland aus.

Der Start der Europaradbahn ist am Klever Draisinenbahnhof nahe der Hochschule Rhein-Waal. Knapp drei Meter breit ist der Radweg, an neuralgischen Punkten ist er mit Beleuchtung versehen.

Der erste Höhepunkt der „Fiets­tour“ eröffnet sich noch auf Klever Stadtgebiet. Als Radler passiert man den Forstgarten mit Blick auf die Wasserspiele und den Kupfernen Knopf. Auch der Blick auf den Kranenburger Bruch ist sehenswert.

Ausdrücklich ausgewiesen ist der Weg für E-Fahrräder. Kein-Wunder: Der frisch angelegte Weg kreuzt kaum Straßen, weshalb man ohne viel Mühe auf Geschwindigkeiten von über 25 Kilometer pro Stunde kommt - vorausgesetzt der Akku spielt mit. Selbst notorisch Orientierungslose dürften sich nicht verfahren. Zwar gibt es keinerlei Beschilderung, wo die Reise hingeht und wie viele Kilometer man noch vor sich hat. Doch wer dem schwarzen (bis Kranenburg) und im Anschluss dem weißen Asphalt folgt, kommt im Ziel an.

Vorsicht ist geboten beim Überqueren der B 9. Die Verkehrslage in der Kurve ist unübersichtlich, die Ampelanlage wird noch installiert.

Als kleiner Zwischenstopp auf der Strecke bietet sich der Draisinenbahnhof in Kranenburg an. Dort berät die Touristeninformation. Anzutreffen ist dort jemand von Montag bis Freitag, 10 bis 13 Uhr, 13.30 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag von 10.30 bis 15 Uhr.

Pause gefällig? Charmant sind auch einige Sitzgelegenheiten in der Nähe der Grenze, teilweise inmitten von Buschwerk – Natur pur inklusive.

Dann ist es endlich soweit. Das Überschreiten der Grenze ist unübersehbar, ein meterhoher Bogen signalisiert „Welkom in Nederland“. Es folgen eine Reihe ulkiger Bauernhöfe, man fährt vorbei an grasenden Kühen und Schafen, Werbeschilder werben für „Asperges“, zu Deutsch: Spargel.

Der einzige Durchhänger ist einige hundert Meter vor dem Ziel; links der Strecke tut sich ein Industriegebiet auf. Wer das Ziel Groesbeek erreicht hat, wird jedoch belohnt. Der weitläufige Marktplatz der Gemeinde lädt mit seinen Cafés zum Verweilen ein.

Der passende Schlusspunkt der Radtour: Die erste Gasse, auf die Radler treffen, ist die „Bellevue“.

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