Kevelaer Etat: Hoffnung im Kevelaerer Rathaus

Kevelaer · Kevelaers Kämmerer Ralf Püplichuisen brachte im Rat den Entwurf zum Haushalt 2014 ein. Zwar mahnte er weiterhin konsequentes Sparen an, konnte aber den Politikern bessere Zeiten in Aussicht stellen. Zinsrisiko durch Rathausbau.

 Im ab Montag leer geräumten Rathaus Kevelaer fand die letzte Sitzung vor der Sanierung statt. Vorne im Bild ist schon die Baustellenstraße zu sehen.

Im ab Montag leer geräumten Rathaus Kevelaer fand die letzte Sitzung vor der Sanierung statt. Vorne im Bild ist schon die Baustellenstraße zu sehen.

Foto: Settnik

Im Vergleich zu den Vorjahren hielt sich Kevelaers Kämmerer Ralf Püplichuisen diesmal merklich zurück: Die Finanzlage der Stadt wird in den kommenden Jahren mit einiger Wahrscheinlichkeit entspannter sein, sagt er. Zwar wächst — insbesondere durch den Rathausbau — die Schuldenlast der Stadt. Wenn die Zinsen jedoch nicht plötzlich erheblich ansteigen, müsste die Belastung zu verkraften sein. Zumal andere Auswirkungen auf den künftigen Haushalt zum gegenwärtigen Zeitpunkt günstig aussehen.

"Der Haushaltsplan sieht für das Jahr 2014 ein Defizit in Höhe von 1,96 Millionen Euro vor. Für die beiden folgenden Jahre 2015 und 2016 sind geringere Fehlbeträge zu erwarten. Das Jahr 2017 weist sogar einen kleinen Überschuss aus", erklärte Ralf Püplichuisen. Das zeige die Tendenz, dass eine Verbesserung der Finanzlage erkennbar sei. Haushaltssicherung ist kein Thema, die Rücklagen reichen aus. Noch im Vorjahr war mit einem Defizit in Höhe von 3,4 Millionen Euro für 2014 gerechnet worden. Die "Belohnung": Der Kämmerer schlägt keine Anhebung der Steuersätze vor.

Der Haushaltsentwurf hat gute Chancen, kaum mehr korrigiert werden zu müssen, denn kurz vor der Einbringung durch den Kämmerer kam die zweite Modellrechnung des Landes zum Gemeindefinanzierungsgesetz. Püplichuisen hofft, dass der Haushalt noch in diesem Jahr verabschiedet werden kann — das gebe dann Planungssicherheit.

"Sonst wird die Zeit für die Umsetzung von Projekten oftmals knapp." Wesentliche Änderungen, auch was die Finanzen angeht, kommen auf Kevelaer zu. Zum Beispiel enthält er ein neues "Produkt", nämlich die Gesamtschule. Für sie wird mit einem Investitionsbedarf in Höhe von etwa 1,3 Millionen Euro gerechnet, aufgeteilt auf sechs Jahre. Neu ist auch der Produktbereich Wirtschaft und Tourismus. Bislang waren die Themen bekanntlich in einer eigenen Gesellschaft vertreten, nun kehren sie in den allgemeinen städtischen Haushalt zurück. Dadurch komme die Stadt unterm Strich um 70 000 Euro günstiger weg. Ein Zuschussbereich bleibe es jedoch bei einem Defizit von 270 000 Euro.

Kevelaer erhält für 2014 drei Millionen Euro mehr Schlüsselzuweisungen als 2013, bekommt aber "dank" deutlich gestiegener Steuerkraft erheblich mehr über die Kreisumlage wieder abgeschöpft. Unabsehbar seien weiterhin die Kosten der Inklusion, teuer wird auch der Bereich Soziales und Jugend (520 000 Euro Mehrkosten). Der Finanzplan sieht für das kommende Jahr Investitionen in Höhe von 9,3 Millionen Euro vor. Größter Posten wird die Rathaussanierung sein.

(RP)
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