Kevelaer Es wird nicht immer der Wunsch-Kindergarten sein

Kevelaer · In Kevelaer gibt es genügend Plätze. Dass Eltern ihre Kinder in die Kita ihrer Wahl schicken können, ist trotzdem nicht immer möglich.

 Die Eltern holen ihre Kinder aus der Kita „Sternschnuppe“ ab, die zum Kindergartenbezirk Kevelaer-Mitte gehört.

Die Eltern holen ihre Kinder aus der Kita „Sternschnuppe“ ab, die zum Kindergartenbezirk Kevelaer-Mitte gehört.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Für jedes Kind ab drei Jahren gibt es einen Platz in einer Kita in Kevelaer. Das zeigt die Planung des städtischen Jugendamtes. „Zurzeit steht kein Kind auf der Warteliste für einen Kindergartenplatz“, sagt Ingrid Brams vom Jugendamt.

Der Bedarf liegt der Planung zufolge zum 1. August 2019 bei 796 Plätzen, doch nur 785 Plätze sind offiziell verfügbar. Die fehlenden elf Plätze werden durch eine Überbelegung kompensiert. Das heißt, dass in jeder Gruppe zwei Kinder zusätzlich aufgenommen werden. Das erlaubt das Kinderbildungsgesetz (Kibiz). In der größten Kevelaerer Kita, dem St. Antonius Kindergarten, kommen so zehn zusätzliche Plätze zusammen. Insgesamt 110 Kinder kommen im Kindergartenjahr 2019/20 dort unter.

„Die Verwaltung ist froh darüber, dass wir im Vergleich zu anderen Kommunen genügend Kitaplätze haben“, sagt Sozialdezernent Marc Buchholz. „Es hat durchaus Jahre gegeben, in denen das anders war.“ Dadurch, dass Gruppen aufgestockt und vergrößert wurden, habe sich die Situation mittlerweile entspannt.

Dennoch kann es vorkommen, dass Eltern ihre Kindern nicht in der Wunsch-Kita unterbringen können. Denn während es in einigen Stadtteilen mehr Plätze als Kinder gibt, wird es in anderen eng. In Twisteden und Kervenheim wird es für mehr als 20 Kinder keine Unterbringung geben. Sie werden vermutlich in Kevelaer-Mitte betreut werden müssen, wo es noch Kapazitäten gibt. „Wer sowieso zur Arbeit in einen anderen Stadtteil fahren muss, kann überlegen, einen Kindergarten außerhalb des eigenen Wohnorts zu nehmen“, sagt Ingrid Brams. In Wetten und Winnekendonk sei die Situation ausgewogen, hier müssten sich Eltern keine Sorgen machen.

Auch Kinder zwischen ein und drei Jahren haben Anspruch auf eine Betreuung, entweder in einer Kita oder einer Tagespflege. „Viele Eltern bevorzugen in den ersten drei Lebensjahren eine Tagespflege“, sagt Ingrid Brams. „Die sind meist flexibler als Kitas.“ Derzeit werden etwa 28 Prozent aller unter Dreijährigen betreut. „Der NRW-Durchschnitt liegt bei 27 Prozent“, sagt Ingrid Brams. „Wir liegen also knapp darüber und bauen die Quote im nächsten Kinderjahr weiter aus.“ Nach dem dritten Lebensjahr hat dann jedes Kind das Recht auf einen Kita-Platz.

Die Nachfrage für Kitaplätze hat die Stadt Kevelaer mithilfe der Einwohnermeldedaten errechnet. Es wird davon ausgegangen, dass jedes Kind ab drei Jahren einen vollen Kita-Platz benötigt. Mögliche Zuzüge – wie durch das Neubaugebiet auf der Hüls – sind in den Zahlen noch nicht berücksichtigt. „Dort ist noch nicht entschieden, welche Art von Bewohnung entstehen soll“, sagt Marc Buchholz. Sobald das feststehe, können man die Kinder mit einrechnen.

Eine Änderung gab es auch bei der Kita Marienkäfer, die bisher immer dem Bezirk Kevelaer Mitte zugeordnet war. Nun zählt sie zu Winnekendonk. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Winnekendonker Eltern die Kita nutzen“, sagt Brams. An der Gesamtzahl ändere diese neue Zuordnung aber nichts.

Im Plan enthalten sind auch die Plätze, die an der Kita Sternschnuppe an der Twistedener Straße neu dazukommen. Durch eine Erweiterung sollen dort weitere vier bis sechs Kinder unter drei Jahren und mindestens 14 Kinder über drei Jahren betreut werden. Der Anbau soll im März abgeschlossen sein.

Ende Januar 2019 sollen die Kinder endgültig den Kitas zugeordnet werden. Brams rät Eltern aus Wetten und Twisteden: „Melden Sie sich frühzeitig bei den Kindergärten und suchen Sie sich eine Alternative aus, falls es mit dem Wunsch-Kindergarten nichts wird.“

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