Kardinal-von-Galen-Straße Erfolg nach einem Jahr: Tempo 30 kommt

WEEZE · Es lohnt sich offenbar, bei einem Thema am Ball zu bleiben. Seit mehr als einem Jahr wird hartnäckig um eine Geschwindigkeitsreduzierung auf der Kardinal-von-Galen-Straße in Weeze gekämpft. Jetzt ist es soweit.

 Die Seite an der Kardinal von Galen Straße ist im Moment noch Tempo-50-Zone.

Die Seite an der Kardinal von Galen Straße ist im Moment noch Tempo-50-Zone.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Seit eineinhalb Jahren gibt es den Bürgermonitor der Rheinischen Post. Den ersten Fall, den die Redaktion damals aufgriff, war die Forderung nach einer Temporeduzierung in Weeze. Und offenbar lohnt es sich, bei einem Thema hartnäckig zu sein, denn jetzt kam das Ganze zu einem guten Ende: Die Tempo-30-Zone wird tatsächlich eingerichtet. Es geht dabei um die Kardinal-von-Galen-Straße. Viele beklagen sich, dass auf der Strecke zu schnell gefahren wird. Dort herrscht viel Verkehr. Wer zum Zentrum, zum Bahnhof, zu den Wohngebieten oder weiter zum Flughafen will, der muss über diese Straße fahren.

Gleichzeitig liegen an der Straße die Petrus-Canisius-Grundschule und der St.-Cyriakus-Kindergarten. Weil dort natürlich auch viele Kinder unterwegs sind, komme es immer wieder zu gefährlichen Situationen, hat eine Bürgerin beobachtet. Es gebe in dem Bereich zwar eine Fußgängerampel. Aber sie habe schon häufig beobachtet, dass Kinder dann doch an anderer Stelle über die Straße laufen und nicht die Ampel nutzen. Sie hatte, wie mehrfach berichtet, daher im Bürgermonitor angeregt, in dem Bereich eine Tempo-30-Zone anzulegen. Verkehrsminister Alexander Dobrindt habe schließlich gesagt, dass grundsätzlich an einem Kindergarten Tempo 30 herrschen soll.

In Weeze habe man dann die besondere Situation, dass da auch noch eine Grundschule liegt, also müsste das doch erst recht für Tempo 30 sprechen, meint sie. Inzwischen ist Dobrindt längst nicht mehr im Amt, doch die Gemeinde und die RP blieben bei dem Thema am Ball. Mit Erfolg.

Die Gemeinde Weeze hatte die Anregung sofort aufgenommen. Denn beim Nahverkehrskonzept mit dem Schwerpunkt Radverkehr hat man auch den Bereich Kardinal-von-Galen-Straße im Blick. Man sei sehr interessiert daran, hier eine Tempo-30-Zone einzurichten, so Georg Koenen vom Ordnungsamt.

Man habe schon vor längerer Zeit über eine Tempo-30-Regelung in dem Bereich nachgedacht. Damals sei das aber rechtlich noch nicht möglich gewesen. Jetzt könnte eine solche Maßnahme zum Nahverkehrskonzept passen.

Er wandte sich in der Angelegenheit mehrfach an den Kreis Kleve, der in dem Fall zuständig ist. Das Problem war, dass zwar die gesetzlichen Regelungen zur Einrichtung einer Tempo-30-Zone gelockert worden waren, aber die Richtlinie fehlte, wie die neuen Regelungen praktisch umzusetzen sind.

Doch was lange währt, kommt dann offenbar doch irgendwann zu einem guten Ende. Koenen von der Gemeinde Weeze teilte jetzt mit, dass der Kreis dem Antrag auf Einrichtung einer Tempo-30-Zone zugestimmt hat. Gelten soll diese Geschwindigkeitsreduzierung auf der Strecke vom Getränkemarkt bis zum Hotel Jägerhof. Eingerichtet wird eine so genannte „temporäre Tempo-30-Zone“. Das bedeutet im Klartext: Zwischen sieben und 17 Uhr darf nur 30 Stundenkilometer gefahren werden. Die entsprechenden Schilder sind bestellt und sollen demnächst aufgestellt werden. „Wir freuen uns, dass dem Wunsch für die Temporeduzierung entsprochen wurde“, sagt Koenen.

Vom Kreis Kleve gab es die Bestätigung, dass man dem Antrag entsprochen habe.

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