Kevelaer Enten ausgesetzt: Verfahren gegen Jäger

Kevelaer · Angeblich geschätzt mehrere tausend Enten beobachtete der Kevelaerer Bürger Stephan Martens im Naturschutzgebiet Gelderner Fleuthkuhlen. "Offensichtlich stammen diese Enten aus Volierenhaltung beziehungsweise Aufzucht und sind erst seit wenigen Tagen ausgesetzt worden", schrieb der Kevelaerer an die Untere Jagdbehörde Kleve.

Nach Meinung und Beobachtungen des Absenders zeigten die Vögel unnatürliche Verhaltensweisen. Das seien zum Beispiel geringe Flugfähigkeit, kaum Fluchtverhalten sowie spezielle Reaktionen und Bewegungen auf Personen, die Futtergaben vortäuschen. Martens verwies außerdem darauf, dass kurz vor Beginn der Jagzeit auf Enten, das Aussetzen der Vögel verboten ist. Außerdem könnten so große Ansammlungen von Enten das Ökosystem gefährden. Nach Eingang des Schreibens fuhren zwei Mitarbeiter der Unteren Jagdbehörde aus Kleve zu den Fleuthkuhlen.

Sie fanden nach Auskunft von Kreissprecherin Ruth Keuken dort zwar nicht mehr tausende, sondern etwa 160 Enten vor. Trotzdem wurde dem betreffenden Jagdpächter eine Frist von zwei Tagen gewährt, in denen er sich zu dem Vorfall äußern konnte. Diese Frist ist nun abgelaufen, wie Keuken bestätigte. Der Jagdpächter habe sich auch dazu geäußert. Offensichtlich konnte der Jäger die Vorwürfe für die Mitarbeiter der Unteren Jagdbehörde jedoch nicht ausreichend aus dem Weg räumen. Deshalb wurde gegen ihn ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. "Dieses Verfahren läuft derzeit noch", gab die Sprecherin einen aktuellen Stand des Verfahrens.

(stk)
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