Kevelaer Einbruch: Polizei hilft bei Vorbeugung

Kevelaer · Die Zahl der Einbrüche ist in den letzten Monaten im Kreis Kleve stark angestiegen. Deshalb hat die Polizei nun eine Info-Woche ausgerufen. Wie man sich schützen kann, erklärt eine Polizeisprecherin beim Ortstermin in Winnekendonk.

 Sichere Fenster und Türen plus richtiges Verhalten – Polizeisprecherin Manuela Schmickler gibt Auskunft.

Sichere Fenster und Türen plus richtiges Verhalten – Polizeisprecherin Manuela Schmickler gibt Auskunft.

Foto: Seyb

Der Schock sitzt noch tief. Erst wenige Tage ist es her, dass Einbrecher das Einfamilienhaus von Marion (30) und Johannes Kronenberg (45) in Winnekendonk ins Visier genommen haben. Von der Grundstücks-Rückseite, unter anderem durch Hecken blickgeschützt, versuchten die Langfinger, das Kinderzimmerfenster aufzuhebeln. Die Spuren des Aufbruchversuches sind am Rahmen noch deutlich zu sehen. "Ob der oder die Täter an dem alten, soliden Fenster gescheitert sind oder gestört wurden, können wir nicht sagen", erklärt Manuela Schmickler. Die Sprecherin der Kreispolizeibehörde ist zur Beratung vorbeigekommen. Eine Beratung, die die Freunde und Helfer kostenfrei anbieten. Und die Sinn macht: Denn nur wenige Tage später waren Einbrecher in Winnekendonk erfolgreich — nur wenige Hausnummern von Marion und Johannes Kronenberg entfernt.

"Lassen Sie Ihr Haus immer belebt aussehen", gibt Manuela Schmickler gleich zu Beginn den wichtigsten Tipp gegen Einbrecher. Das könne durch ein Auto, das auf der Auffahrt parkt, ebenso vorgetäuscht werden wie durch Joggingschuhe, die direkt vor der Haustür stehen und den Anschein erwecken, der Besitzer komme gleich wieder. "Auch Zeitschaltuhren für Licht und Fernseher sind ein gutes Mittel und kosten im Fachhandel nur wenige Euro", so Schmickler weiter. Denn Einbrecher scheuen das Licht. Und die Konfrontation mit den Bewohnern. Die Polizeisprecherin weiter: "Wenn Sie den Verdacht haben, dass Einbrecher in Haus oder Wohnung sind, rufen Sie uns sofort an, machen Licht und schließen sich in einem Zimmer ein." Erstaunt sind die Kronenbergs dann, als sie erfahren, dass eine mögliche Fehlalarmierung der Polizei nichts kostet. "Das ist gut zu wissen", sagt der Vater eines kleinen Sohnes. Und die junge Mutter fügt hinzu: "Da können wir lieber einmal zu viel als zu wenig anrufen." Was auch für einen unbekannten Lieferwagen hätte gelten können, der einige Tage vor dem Einbruchsversuch in Winnekendonk in der Nähe des eigenen Domizils stand. "Rufen Sie ruhig an, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt. Wir können das dann sofort überprüfen. Schließlich handelt es sich oft auch um Handwerker, die ungestört irgendwo Mittag machen wollen." Andererseits seien bei diesen Hinweisen auch schon Serientäter festgenommen worden, die das mitgeführte Werkzeug verdächtig gemacht hat und die dann anhand von DNA-Spuren überführt werden konnten. Auch wenn beispielsweise Banden aus Osteuropa immer wieder ihr Unwesen im Kreis trieben: Mit 63 Einbrüchen in Kevelaer in 2012 läge die Quote relativ niedrig, findet Manuela Schmickler. "Natürlich lockt Verbrecher die nahe Autobahn in vielen Orten des Kreisen — und die dunkle Jahreszeit", erklärt die Polizeisprecherin, die jedem Bürger die Beratung durch die Polizei zur Sicherung der eigenen vier Wände ans Herz legt. Die Kollegen in Kalkar sind unter der 02824-880 zu erreichen.

(RP)
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