Kevelaer Ein Vater + zwei Söhne = eine Rockband

Kevelaer · Familiensache I: Viele Jahre hat Michael Hennesen in Gruppen Musik gemacht. Für sein neuestes Projekt musste der Gelderner Gitarrist nicht lange nach einem Bassisten und Schlagzeuger suchen.

 Vom heimischen Wohnzimmer bald auf die Bühne (v.l.): Martin, Michael und Clemens Hennesen.

Vom heimischen Wohnzimmer bald auf die Bühne (v.l.): Martin, Michael und Clemens Hennesen.

Foto: Seybert

So ist das, wenn man ein Hobby mit Leidenschaft betreibt. Ganz kommt man nie davon los. Michael Hennesen erging und ergeht es da nicht anders. Als Mitglied der Bands "Ion Tichy" und "Kook" gehörte er zur Musikszene von Geldern und Umgebung. Und jetzt ist er auf dem besten Wege, sich dort wieder einzureihen.

"The Hennesen-Band" heißt sein neues Projekt. Selten war ein Name für eine Gruppe gerechtfertigter, denn nicht nur der 56-jährige Frontmann hört auf diesen, sondern auch seine beiden Mitstreiter. Sohn Clemens Hennesen (23) zupft den Bass und singt Chor, Sohn Martin Hennesen (20) sitzt am Schlagzeug und steuert ebenfalls ab und zu Background-Gesang bei.

Das Trio bildete sich schnell. Hennesens alte Band "Kook" ging im Mai 2013 auseinander. Ein paar Monate später überlegte sich der Krankenpfleger am St.-Clemens-Hospital, wieder musikalisch aktiv zu werden. Mit seinen Söhnen hatte er einige Sessions gespielt. Auf seine Frage, ob sie sich vorstellen könnten, was mit ihm zu machen, erntete er von den beiden Azubis ein spontanes "Ja".

Musikalisch unbeleckt waren die beiden jungen Männer da schon längst nicht mehr. Was Vater hörte, hörten sie auch: Beatles, Rolling Stones, Tom Petty, Green Day. Und: "Bei uns standen immer Instrumente rum: Schlagzeug, Bass, Gitarre und Orgel", beschreibt Hennesen das Aufwachsen seiner Söhne mit Musik. Früh bekamen sie die Auftritte ihres Vaters mit "Ion Tichy" mit, entwickelten dann allmählich Interesse, selbst zu spielen. Martin ging in Richtung Schlagzeug, Clemens begann mit Bass. Der Jüngere trommelte bei "Hausalarm", der Band der Realschule an der Fleuth. Der Ältere spielt laut und schnell bei "Never Grown Up", dort ist er Gitarrist.

Bei der "Hennesen-Band" greift Clemens zum Viersaiter und legt mit seinem Bruder das rhythmische Fundament, auf dem Vater Michael seinen Gesang und sein Gitarrespiel ausbreiten kann. "Wir machen Rock", sagen sie. Eigene Songs, die sich laut Vater Hennesen nicht in eine Schublade stecken lassen. "Die Bandbreite ist eben sehr groß." Wobei die musikalischen Welten von Vater und Söhnen eine Symbiose eingehen. Klassische Linien vermengen sich mit modernen Einflüssen. "Für mich war zum Beispiel das ,Drop D', also das um einen Ton Tiefer-Stimmen, neu", erzählt Michael Hennesen. Mit diesem Kunstgriff bekommt der Klang der Band mehr Wucht.

Das Songschreiben ist Gemeinschaftsproduktion, alle Drei bringen ihre Ideen ein. Die englischen Texte schreibt Michael Hennesen, das Arrangement ist Sache der ganzen Band. Ein knapp 90-minütiges Programm ist bereits entstanden. Kompakte Vier-Minuten-Nummern ohne ausgedehnte Instrumentalsoli.

Bald steht "The Hennesen-Band" erstmals auf der musikalischen Bühne. Am Freitag, 23. Januar, kommt es zum Konzert in der Walbecker Gaststätte "Zur Friedenseiche". Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr. Eintrittskarten gibt es nur an der Abendkasse für vier Euro. Auf die Resonanz sind die drei Hennesens gespannt. Ihre Band soll auf jeden Fall keine einmalige Angelegenheit bleiben.

(RP)
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