Kevelaer Ein Jahr Gesamtschule - ein Fazit

Kevelaer · Nach den vergangenen Sommerferien wechselten 360 Kinder an die weiterführende Schulen. 203 Jungen und Mädchen gingen zur neugegründeten Gesamtschule. Die RP fragte nach, wie das erste Jahr gelaufen ist.

 Lynn ist Schulsprecherin und zufrieden mit dem Angebot ihrer Schule, Englisch-Unterricht in der neunten Stunde sei nur schwer auszuhalten, meint Enzo, und Björn (v.l.) war nervös, als er auf die Gesamtschule kam. Die Angst sei schnell verflogen.

Lynn ist Schulsprecherin und zufrieden mit dem Angebot ihrer Schule, Englisch-Unterricht in der neunten Stunde sei nur schwer auszuhalten, meint Enzo, und Björn (v.l.) war nervös, als er auf die Gesamtschule kam. Die Angst sei schnell verflogen.

Foto: Thomas Binn

In Kevelaer wurde im vergengenen Jahr eines der größten Schulsysteme des gesamten Regierungsbezirks auf den Weg gebracht. Die Schule startete mit acht Klassenzügen, davon zwei Inklusionsklassen an zwei Standorten in Kevelaer und Weeze. Die Herausforderung für alle Beteiligten war groß, resümiert Schulleiter Michael Cuypers, als wir uns auf den Weg in die Klasse 5F machen. Dort unterrichtet gerade Klassenlehrerin Ilka Oerichs, die sagt: "Das Klima und die Kooperation innerhalb des Kollegiums ist sehr gut. Es kann nur gelingen, wenn alle mitziehen."

 Rektor Michael Cuypers ist sicher: "Bei uns können auch Kinder mit Real- und Hauptschulabschluss gut zum Abitur geführt werden."

Rektor Michael Cuypers ist sicher: "Bei uns können auch Kinder mit Real- und Hauptschulabschluss gut zum Abitur geführt werden."

Foto: Thomas Binn (binn)

Die zehnjährige Lynn ist Schulsprecherin und zufrieden, mit dem, was ihr an der Schule geboten wird. Es sei in der Klasse zwar häufig laut, und sie wünscht sich, dass die Stunden mit zwei Lehrern besetzt sind, aber im Großen und Ganzen läuft es gut. Das bestätigt auch der elfjährige Björn, der vorher die Grundschule in Wetten besucht hat. Er erzählt, dass er sehr nervös war, als der Wechsel anstand und er ein schlechtes Bild von der Schule hatte. Die Angst sei aber schnell verflogen und der sei sehr gut reingekommen.

 Lynn ist Schulsprecherin und zufrieden mit dem Angebot ihrer Schule, Englisch-Unterricht in der neunten Stunde sei nur schwer auszuhalten, meint Enzo, und Björn (v.l.) war nervös, als er auf die Gesamtschule kam. Die Angst sei schnell verflogen.

Lynn ist Schulsprecherin und zufrieden mit dem Angebot ihrer Schule, Englisch-Unterricht in der neunten Stunde sei nur schwer auszuhalten, meint Enzo, und Björn (v.l.) war nervös, als er auf die Gesamtschule kam. Die Angst sei schnell verflogen.

Foto: Thomas Binn

Die Größe der Schule macht den Kindern keine Probleme, sie sehen das ehr als Vorteil, da es viele unterschiedliche Angebote gibt. Richtig rund läuft es aber aus Sicht der Kinder nicht in allen Bereichen.

 Lynn ist Schulsprecherin und zufrieden mit dem Angebot ihrer Schule, Englisch-Unterricht in der neunten Stunde sei nur schwer auszuhalten, meint Enzo, und Björn (v.l.) war nervös, als er auf die Gesamtschule kam. Die Angst sei schnell verflogen.

Lynn ist Schulsprecherin und zufrieden mit dem Angebot ihrer Schule, Englisch-Unterricht in der neunten Stunde sei nur schwer auszuhalten, meint Enzo, und Björn (v.l.) war nervös, als er auf die Gesamtschule kam. Die Angst sei schnell verflogen.

Foto: Thomas Binn

Enzo (11) berichtet von hoher Lautstärke und vielen Ermahnungen in seiner Klasse. Dabei wirbt er für Verständnis, denn die Klasse sei groß, der Raum sehr klein und in der neunten Stunde sei das Fach Englisch nur noch schwer zu ertragen. Die Kinder haben nur wenig Verständnis, dass für Schwimmstunden nur eine Schulstunde zur Verfügung steht, und sie wünschen sich mehr Bewegungsmöglichkeiten im Nachmittagsbereich.

Schulleiter Michael Cuypers erklärt, dass auch er die Situation unglücklich findet. Nicht alles läuft so, wie man es sich wünscht.

Ein weiteres heißes Thema ist Akzeptanz der Gesamtschule bei Eltern, deren Kinder eine Empfehlung fürs Gymnasium haben. Das Gesamtschulkonzept sieht eigentlich eine Drittelaufteilung vor. Also jeweils Schüler zu gleichen Teilen mit Haupt-, Real- und Gymnasialniveau.

Faktisch wurden aber sowohl im vergangenen, als auch für das kommenden Schuljahr, keine Schüler mit Gymnasialempfehlung an der Gesamtschule angemeldet.

Laut Schulleitung sei das aber kein Problem. Er erzählt uns, dass auch Kinder mit Haupt- und Realschulempfehlungen sehr gut zum Abitur geführt werden können. "Unsere Aufgabe ist, Kinder zu einem guten Abschluss zu führen und Schüler mit Inselbegabungen so zu fördern, dass sie Defizite aufarbeiten und ihre Begabungen entwickeln können", so Cuypers.

Schwierig wird in diesem Jahr die Situation für rund 20 Kinder, die das 6. Schuljahr nicht geschafft haben und gerne zur Gesamtschule wechseln wollen.

Für diese Jungen und Mädchen gibt es zurzeit in Kevelaer kein Schulangebot. Die Kapazität der Gesamtschule ist ausgeschöpft, alle Klassen sind voll. Das bedeutet, dass Kinder, die in Kevelaer wohnen, nicht in Kevelaer beschult werden können.

Ungeachtet der Schwierigkeiten scheint sich nach einem Jahr Gesamtschule aber ein positives Bild abzuzeichnen. Die Rückmeldungen der Eltern sind gut.

Familie Breuer und Familie Backus loben die Schule für ihr Engagement. Annemone Breuer, Enzos Mutter, freut sich über Rückmeldung der Schule und Fördermöglichkeiten für ihren Sohn. "Die Schule scheint alles zu tun, um Enzo zu helfen und seinen Individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden."

(RP)
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