Raupenplage in Weeze Ein brennendes Problem

Weeze · Der Eichenprozessionsspinner bereitet auch Weeze und Kevelaer derzeit großes Kopfzerbrechen. Die große Zahl überrascht die Verantwortlichen. Es sei bei weitem schlimmer als in den vergangenen Jahren. Aktionen laufen.

In Weeze hat die Behörde StraßenNRW an ihren Straßen die Tiere abflämmen lassen.

In Weeze hat die Behörde StraßenNRW an ihren Straßen die Tiere abflämmen lassen.

Foto: Schulmann

Das Wort "Eichenprozessionsspinner" kann vermutlich fast jeder inzwischen im Schlaf buchstabieren. Längst hat man sich daran gewöhnt, dass Jahr zu Jahr vor der Raupe gewarnt wird und die Kommunen Aktionen starten, um die Raupe in den Griff zu bekommen. "Doch in diesem Jahr scheint es extrem zu sein, wir sind selbst überrascht davon, wie massiv sich die Raupe ausbreitet", berichtet Georg Koenen vom Weezer Ordnungsamt. In der Gemeinde vergeht kein Tag, an dem sich nicht ein Bürger meldet, der die haarigen Tierchen irgendwo entdeckt hat. Daher war die Raupe jetzt auch Thema beim Treffen der Ordnungsamts-Chefs im Südkreis.

Die Gemeinde Weeze hat jetzt ein Unternehmen beauftragt, dass den Tieren zu Leibe rücken soll. Die Fachfirma soll die Nester aufspüren, mit einer speziellen Flüssigkeit verkleben und dann entfernen. "Durch diese Methode wird verhindert, dass die Härchen der Raupe durch die Gegend gewirbelt werden", erläutert Koenen. Die Haare nämlich können allergische Reaktionen hervorrufen.

Seit Mittwoch ist die Firma jetzt in Weeze unterwegs. Möglichst das gesamte Gemeindegebiet soll abgearbeitet werden. Diese Aufgabe habe im Moment Priorität. Man werde auch darauf achten, Bereiche wie den Nierswanderweg und Orte an Schulen und Kindergärten als erstes in Angriff zu nehmen, wenn dort Raupen entdeckt werden. Zudem hat die Gemeinde auch Warnschilder aufgestellt, um die Bürger auf die Gefahr durch den Spinner aufmerksam zu machen. Ziel ist, alle Fundorte und Hinweise zu sammeln und daraus eine Art Eichenprozessionsspinner-Kataster zu erstellen.

Die Kommune ist daher dankbar für jeden Hinweis auf die Raupe. Koenen weist darauf hin, dass die Grundstücksbesitzer für ihre Anlagen selbst verantwortlich sind. Wer möchte, dass eine Fachfirma vorbeischaut, kann sich an die Gemeinde wenden. Die Kosten muss allerdings der Grundstücksbesitzer tragen.

"Wir wollen uns die extremen Fälle anschauen", so Bürgermeister Ulrich Francken. Für viele Menschen sei das Vorkommen der Raupen ja lediglich ärgerlich, für Allergiker könne die Situation aber wirklich schwierig werden, und offenbar gebe es in diesem Jahr in einigen Bereichen einen besonders heftigen Befall. "Wir haben gedacht, dass wir das mit unseren prophylaktischen Maßnahmen im vergangenen Jahr verhindern könnten", so Francken. Unter anderem sei im Ort gegen die Insekten gespritzt worden. Tatsächlich sei die Lage dort wohl auch entspannt, in den Weezer Außenbereichen hingegen stellenweise nicht.

Weil die Tiere in diesem Jahr schon weit entwickelt wären, sei ein Einsatz von Spritzmitteln nicht mehr möglich.

Die Landesbehörde Straßen NRW hat bereits am Dienstagmorgen einen Einsatz in Weeze gestartet. So waren an der Landstraße "Hülmer Deich" Mitarbeiter unterwegs, die Raupen-Nester mit Feuer abflämmten und ausbrannten.

(RP)
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