Kevelaer Drei Prüfsteine für Goch im Jahr 2015

Kevelaer · Wie wird die Vermarktung des Baugebiets auf dem Kasernengelände anlaufen? Wird die Parkgebühr akzeptiert werden? Wie wird sich die Schließung der Hauptschule auswirken? Diese Fragen werden Goch begleiten.

 Auch die Entscheidung steht fest: In Goch wird es Parkgebühren geben.

Auch die Entscheidung steht fest: In Goch wird es Parkgebühren geben.

Foto: Stade, Klaus Dieter (kds)

Die Verwaltung hat das Rathaus abgeschlossen. Zwischen den Feiertagen wird hier nicht gearbeitet. Auch das ist in Zeiten klammer Kassen ein kleiner Beitrag, um Kosten zu sparen. Gleichzeitig wird mancher Verantwortlicher froh sein, dass nach den letzten Wochen jetzt etwas Ruhe eingekehrt ist. Denn kurz vor dem Jahreswechsel gab es noch einige turbulente Sitzungen mit Entscheidungen, die auch 2015 prägen werden.

Dann steht zwar auch die Bürgermeisterwahl an, doch wer sich mit Politikern unterhält, bekommt die Auskunft, dass diese Personalie noch nicht das ganz drängende Thema ist. Der "echte" Wahlkampf beginne erst nach den Sommerferien. Bis dahin werden wohl eher drei andere Themen das politische Leben bestimmen.

Einig waren sich alle Parteien bei der Einführung der Parkgebühren. Um die leeren Kassen aufzufüllen, zogen alle bei dem Projekt an einem Strang, das auch verabschiedet ist. Voraussichtlich ab März wird Parken in der Gocher Innenstadt nicht mehr kostenfrei sein. Die Bürger wird das wenig freuen, für Politik und Verwaltung ist das eine Möglichkeit, zusätzliche Einnahmen zu generieren. Von rund 500 000 Euro im Jahr wird dabei ausgegangen. Geld, das Goch gut gebrauchen kann. Zudem kann die Kommune darauf verweisen, dass kostenpflichtige Parkplätze inzwischen in den Städten Alltag sind. Zudem sind die Preise mit 20 Cent für 20 Minuten noch relativ moderat. Die Frage wird jedoch sein, wie sich das neue System auf Dauerparker auswirkt. Bislang hat sicherlich der ein oder andere Autofahrer seine Parkscheibe verbotenerweise weitergedreht, beim neuen System ist das dann nicht mehr möglich.

Baugebiet Reichswaldgelände Hier atmeten die Politiker zum Schluss richtig durch. "Endlich ist das Projekt auf dem Weg", so der einhellige Tenor. Nach Jahren der Planung soll es 2015 ganz konkret werden. Auf dem Gelände der früheren Kaserne soll quasi ein neuer Stadtteil entstehen. Über den Grundstücksverkauf würde ebenfalls Geld in die leeren Kassen gespült. Interessenten gebe es eine ganze Reihe, hieß es von der Verwaltung. Jetzt muss sich zeigen, ob aus den Absichtserklärungen auch konkrete Vertragsabschlüsse werden. Geplant ist, erst einmal einen Teil des Areals zu entwickeln. Herzstück soll der See sein, der das Baugebiet auch von ähnlichen Projekten in anderen Städten abheben soll. Denn klar ist: Beim Zuzug vor allem junger Familien steht Goch in Konkurrenz zu anderen Gemeinden.

Auflösung der Martin-Schule Bei diesem Thema gab es bis zum Schluss eine heftige politische Debatte. Mit einer denkbar knappen Mehrheit in geheimer Abstimmung votierten die Politiker schließlich für die Auflösung der Schule. Was das konkret für die Schullandschaft in Goch bedeutet, wird sich ebenfalls 2015 zeigen. Denn demnächst starten die Anmeldungen an den weiterführenden Schulen. Auftakt ist traditionell an der Gesamtschule. Da ist jetzt zu erwarten, dass der Andrang noch größer sein wird. Spannend ist auch die Frage, wo Kinder, die nach Pfalzdorf gegangen wären, künftig auf die Schule gehen. Es ist aber auch gut möglich, dass das Thema eigentlich gar keins ist. Dann nämlich, wenn sich angesichts sinkender Schülerzahlen die Kinder so auf die vorhandenen Schulen verteilen, dass kaum zu merken ist, dass jetzt eine weniger da ist.

(RP)
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