Weeze Diesmal hielt die Hose von Steinberg

WEEZE · Zum Auftritt des Kabarettisten kamen auch viele Fans, die das Missgeschick noch in guter Erinnerung hatten. Der Mülheimer nahm es mit Humor und vor allem Ronald Rofalla ins Visier. Schließlich kommt der aus Weeze.

 „Irres ist menschlich“ heißt das aktuelle Programm von Rene Steinberg, mit dem er auf den Bühnen immer mit vollem Körpereinsatz unterwegs ist.

„Irres ist menschlich“ heißt das aktuelle Programm von Rene Steinberg, mit dem er auf den Bühnen immer mit vollem Körpereinsatz unterwegs ist.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Lachen ist ja bekanntlich gesund. Trotzdem tun es viele Erwachsene vergleichsweise selten. Das versuchte René Steinberg in Weeze für einen Abend zu ändern — mit Erfolg. Viele Zuschauer kannten Steinberg aus dem Radio, unter anderem durch „Die von der Leyens“ beim WDR. Noch bekannter ist seine Ronald-Pofalla-Parodie, schließlich stammt der ehemalige Politiker ja aus Weeze. Von daher war es auch nicht verwunderlich, dass Pofalla in seiner alten Heimat wieder sein Fett wegbekam. Schon ziemlich zu Beginn stellte sich Steinberg den jetzt bei der Deutschen Bahn tätigen Pofalla als Bahnsprecher vor.

Im weiteren Verlauf des Abends baute der Kabarettist die Stimme Pofallas auch immer mal wieder ein, sein Programm „Irres ist menschlich“ war aber nicht wirklich politisch geprägt. Stattdessen drehte sich viel um menschliche Fehler und die teils fehlende Vernunft, was jedoch nicht immer schlecht sein muss. Das wollte Steinberg mit Humor vermitteln, gerade jetzt wo oft so eine aufgeheizte Stimmung herrscht, wie er betonte. Humor könne dabei helfen und auch für ein Gemeinschaftsgefühl sorgen, was Steinberg durch viel Interaktion mit dem Publikum verdeutlichte. „Man kann schon sagen, dass Teile des Programms vom Publikum geschrieben wurden. Dabei kommen auch immer andere Sachen von den Leuten, so dass es mir auch immer unglaublich Spaß macht, aufzutreten“, freute sich Steinberg.

Paradebeispiel war der Teil, als er einen Zuschauer auf die Bühne holte und dessen Lebensgeschichte zu erraten versuchte. Ein anderes Beispiel war das Glaubensbekenntnis aufs Mettbrötchen, das Steinberg mit dem gesamten Publikum ziemlich am Ende des Programms sprach. Nicht nur über das interaktionsbereite Publikum, sondern auch über Zuschauer, die schon bei früheren Auftritten dabei waren, freute sich Steinberg. „Ich wurde darauf angesprochen, ob meine Hose diesmal gehalten hat, da sie bei einem Auftritt vor sechs Jahren gerissen ist. Das finde ich sehr schön, wenn Leute nach Jahren wiederkommen“, sagte Steinberg. In Weeze war der Humorist dabei noch nie aufgetreten, die Gegend kannte er aber schon gut. Unter anderem vom Karneval feiern in Keppeln, das ihn dazu bewegte den Kreis als das Rio de Janeiro von NRW zu bezeichnen. Nicht nur der Karneval gefiel ihm in der Gegend, auch der Freitagabend wird Steinberg positiv in Erinnerung behalten: „Es ist schön, dass man so ein gemeinschaftliches Event noch gestalten kann. Das ist live auch immer was ganz Eigenes.“

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