„Tag des Parkes“ am Schloss Wissen Das Baum-Paradies am Schloss Wissen

Weeze · Der Weezer Schlossherr Raphaël Freiherr von Loë hält auch in Corona-Zeiten an der Tradition fest, den Schlosspark einmal im Jahr zu öffnen. Den „Tag des Parkes“ nutzten viele Besucher zu einem ausgedehnten Spaziergang.

 Viele Besucher genossen die herrliche Aussicht, Blütenpracht und schattige Plätzchen.

Viele Besucher genossen die herrliche Aussicht, Blütenpracht und schattige Plätzchen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Von einer Reise in ferne Länder sehen in diesem Jahr viele Menschen wegen der Pandemie ab. Doch auch vor der Haustür gibt’s oftmals einiges zu entdecken. So auch in Weeze – im Park von Schloss Wissen können Bäume aus aller Welt bewundert werden. Das beliebte Parkfest, das Schlossherr Raphaël Freiherr von Loë alljährlich ausrichtet, um mit dem Erlös die Krankenbruderschaft Rhein-Maas zu unterstützen, gab’s zwar diesmal nur in einer abgespeckten Version. Nach Absprache mit dem örtlichen Ordnungsamt verzichteten die Organisatoren beispielsweise auf Kuchen- und Grillstände.

Doch auch der „Tag des Parkes“ war für viele Besucher allemal einen gelungenen Ausflug wert. Und selbstverständlich spendeten die meisten Gäste bereitwillig Spenden für die Bruderschaft, die regelmäßig Pilgerfahrten nach Lourdes organisiert und Menschen die Teilnahme ermöglicht, die sich solch eine Reise eigentlich gar nicht leisten können. Erfreut über die Resonanz und die Disziplin der Besucher zeigte sich der Gastgeber, der sich ganz bewusst gegen eine komplette Absage der Veranstaltung entschieden hatte. „Wenn man so eine Tradition unterbricht, dann fällt was weg. Wir haben wie immer am zweiten Juli-Wochenende unsere Tore geöffnet. Das ist ja auch was ganz Wunderbares“, begründet von Loë seine Entscheidung.

 In Corona-Zeiten herrscht am Schloss Wissen für die Besucher Einbahnstraßen-Verkehr.

In Corona-Zeiten herrscht am Schloss Wissen für die Besucher Einbahnstraßen-Verkehr.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Zum Auftakt gab’s eine heilige Messe im Innenhof. Im Freien hielt Pastor Manfred Stücker aus Wachtendonk einen Gottesdienst ab und fokussierte sich besonders auf die Sorgen der Kranken, die in diesem Jahr auf eine Fahrt nach Lourdes verzichten müssen. Anschließend bot der Park Gelegenheit für ausgedehnte Spaziergänge. Entsprechende Schilder gaben zwar an vielen Stellen die Richtung vor. Doch die Besucher fanden auch genügend Abzweigungen vor, an denen sie die freie Wahl hatten. Und auch während einer zweiten oder sogar dritten Runde gab es immer noch Neues zu entdecken. Die meisten Menschen richteten den Blick automatisch nach oben. Viele der alten, mächtigen Bäume lösen Ehrfurcht aus. Vor 200 Jahren wurde der Park begründet, einige der Bäume haben bis heute überstanden. Zudem stehen neben einheimischen Gewächsen wie der Tulpen-Magnolia beispielsweise auch ein Ginkgo Biloba oder die Scheinakazie, die ursprünglich aus China und Nordamerika stammen.

Richtig stolz ist der Schlossherr aber auf die Bäume, die sich in einigen „Hitlisten“ wiederfinden. „Wir haben eine über 200 Jahre alte Roteiche mit fast sechs Metern Umfang“, berichtet von Löe. Damit belegt das Prachtexemplar aus dem Weezer Schlosspark Platz zwei in ganz Deutschland.

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