Kevelaer Die Junge Kirche sucht Mitmacher

Kevelaer · Nach der Fusion haben sich in St. Antonius Kevelaer Jugendliche zusammengeschlossen. Ein Jahresprogramm soll helfen, dass sich die Menschen der fünf Ortsteile näher kommen. Nur in Twisteden hapert es noch mit der Beteiligung.

 Ulrich Hoffmann (rechts) vom Pfarreirat hat versucht, die Initiative loszutreten. Es ist ihm gelungen. Junge Gläubige wie Dennis Hartjes und Matthias Niederholz sind jetzt in der Jungen Kirche aktiv.

Ulrich Hoffmann (rechts) vom Pfarreirat hat versucht, die Initiative loszutreten. Es ist ihm gelungen. Junge Gläubige wie Dennis Hartjes und Matthias Niederholz sind jetzt in der Jungen Kirche aktiv.

Foto: Markus van Offern

Manchmal sind die spontansten Ideen die besten, zum Beispiel die mit "Lift". In der längeren Schreibweise verbirgt sich der Begriff "Longboard-Inliner-Fahrrad-Tour". Der Gedanke kam Fynn von der Höh, weil ein Kumpel zur Besprechung mit dem Longboard angefahren kam. Und weil es um die Junge Kirche St. Antonius Kevelaer geht, traf man sich am Ende der Tour in der Marienstadt. "Es ist eine tolle Aktion, weil alle fünf Gemeinden, St. Antonius Kevelaer, St. Quirinus Twisteden, St. Antonius Kervenheim, St. Urbanus Winnekendonk und St. Petrus Wetten angefahren wurden", sagt Ulrich Hoffmann. Er ist im Pfarreirat.

Die Initiative Junge Kirche kam nach der Fusion zustande. "Ich hab' versucht, das loszutreten", sagt Hoffmann. Es sollte sich ein Selbstverständnis entwickeln. "Wir sind eine große Gemeinde und können zusammen arbeiten", lautet der Wunsch. Die Junge Kirche ist die gemeinsame Aktion. Gleichzeitig gehe es aber auch darum, gewachsene Veranstaltungen, die jeder der fünf Gemeinden hat, zu erhalten, sagt Hoffmann.

Mit seinen 56 Jahren gehört er nicht mehr so ganz zur Zielgruppe der Jungen Kirche St. Antonius Kevelaer. Die richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene. Aber Hoffmann ist der Mann, der die Fäden im Hintergrund zusammenhält und die Junge Kirche auf den Weg gebracht hat. Das kam durch die Arbeit mit den Firmlingen. Schon da hatte er mit Jugendlichen zu tun und gemerkt: Da geht noch mehr. Um junge Leute zu erreichen, hat er ein einfaches Konzept. "Machen lassen". "Wenn man junge Leute beteiligt, ergeben sich Themen, die Jugendliche interessieren, von selbst", lautet seine Überzeugung. Jeder kann sich bei der Jungen Kirche mit Vorschlägen und Vorlieben einbringen. "Wir haben kein festes Korsett. Wenn neue Leute neue Ideen bringen, werden auch neue Veranstaltungen durchgeführt", sagt Hoffmann. Jeder bringt seine Stärken ein. Dennis Hartjes ist etwa für Plakate und Flyer zuständig.

Aus seinem Studium der Theologie bringt er Ideen mit. Der 21-jährige Matthias Niederholz gehört ebenfalls zum Vorbereitungsteam. "Ich bin gläubig und möchte für Jugendliche was machen", lautet seine Intention. Insgesamt sind das Schüler, Studenten und Auszubildende aus Wetten, Winnekendonk, Kervenheim und Kevelaer, die sich gemeinsam auf den Weg machen und Veranstaltungen organisieren. Nur Twistenden fehlt noch irgendwie. Gerne dürfen auch evangelische Jugendliche sich dem Jugendprogramm anschließen. Allerdings muss den Jugendlichen klar sein, dass, wenn sie einen Gottesdienst vorbereiten, es sich um einen katholischen Gottesdienst mit Eucharistie handelt, erklärt Hoffmann den Unterschied. Bei der Eucharistie glauben die katholischen Gläubigen, dass sich die Hostie in den Leib Jesu "wandelt". Es gibt Gottesdienste, in denen das extra gefeiert wird und den Gläubigen Zeit gelassen wird, sich damit zu beschäftigen. "Nightfever" heißen die Veranstaltungen. Gestartet sind diese 2005 nach einem Weltjugendtag mit Papst Benedikt XVI., erklärt Hoffmann. Die finden regelmäßig in den großen Städten statt.

In diesem Jahr sind die Kevelaerer Jugendlichen nach Köln gefahren, um so einen Abend zu erleben. "Das ist einfach eine gute Möglichkeit, um mal runterzufahren. Jesus ist einfach da", nennt Hoffmann die Faszination dieser Anbetungsabende. Im nächsten Jahr geht es dafür nach Münster. "Man kann daraus einen richtig schönen Tag machen. Erst tagsüber shoppen und abends zum Nightfever", schlägt Hoffmann vor. Bei den Gottesdiensten der Jungen Kirche gab es auch kurzfristig diese Anbetungsmöglichkeit vor der Monstranz, in der die geweihte Hostie ruht. Weil das Angebot aber nicht so gut angenommen wurde, fällt dieser Programmpunkt in Zukunft weg. Da sind die Macher pragmatisch und fahren lieber einmal im Jahr zu einer Nightfever-Veranstaltung. Noch weiter weg geht es mit Pfarrer Andreas Poorten. Gemeinsam geht es 2017 auf eine Jugendfahrt nach Rom.

Ende September kommt das neue Jahresprogramm der Jungen Kirche heraus. Auf Facebook und der Internetseite von St. Antonius Kevelaer stehen alle Termine. Und eine Longboard-Inliner-Fahrrad-Tour, die Lift, die wird es im kommenden Jahr auch wieder geben.

(RP)
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