Ökologie im Schreinerdorf Gemeinde Weeze kämpft für mehr Insektenvielfalt

Weeze · Die Gemeinde Weeze hat es sich zum Ziel gesetzt, die natürliche Arten- und Lebensraumvielfalt auch im Siedlungsbereich zu schützen und zu fördern.

 Die Fläche am Bahnhof ist ein Beispiel, wie Lebensraum für Insekten geschaffen werden kann.

Die Fläche am Bahnhof ist ein Beispiel, wie Lebensraum für Insekten geschaffen werden kann.

Foto: ja/Gemeinde Weeze

Neben der Ansaat und Gestaltung einzelner Flächen zu Insekten-, Vogel- und Kleintierhabitaten ist ein wichtiger Baustein die weniger intensive Pflege bereits bestehender Blüten- und Grassäume.

Besonders auf Standorten, die landläufig für minderwertig gehalten werden (zum Beispiel feinkörnige Sand- und Schotterflächen, sogar Schutt-Erde-Böden) siedeln sich bei geringer Nutzung der Flächen hochspezialisierte und oft blütenreiche Pflanzen an, die aller Nährstoffarmut und Trockenheit trotzen. Wird hier nicht „der Ordnung halber“ regelmäßig kurz gemäht, entwickeln sich von selber – ohne Kosten und sogar ohne Pflegeaufwand – wertvolle Lebensräume für Wildbienen, Schmetterlinge, Heuschrecken und Co. Auch optisch ist in diesen Flächen viel mehr Farbe und Leben, als in unter den gegebenen Wetterbedingungen gelb vertrockneten, regelmäßig kurz geschorenen Rasenflächen. Häufig sind solche Sonderstandorte auf weniger genutzten Gewerbeflächen, an Straßenbanketten oder Plätzen mit wassergebundener Bodendecke (unbefestigte Parkplätze) zu finden. Hier hat jeder Eigentümer einfach durch das „Liegenlassen“ von Arbeit, indem nicht so oft gemäht wird, die Möglichkeit, dem Insektensterben etwas entgegenzusetzen.

Als aktuelles positives Beispiel im öffentlichen Raum ist laut Gemeinde der Bürgerhaus-Ersatzparkplatz am Bahnhof zu erkennen. Am Bahnhof war über eine Ansaat von Wildblumen nachgedacht worden. Es stellte sich hier jedoch schnell heraus, dass alles Wertvolle schon in der Natur da war, allerdings nicht sichtbar, weil abgemäht. Chemische Pflanzenschutzmittel setzt die Gemeinde Weeze bereits seit einiger Zeit nicht mehr ein, so dass sich eine heimische Wildflora etablieren konnte. Zurzeit blüht dort eine bunte Mischung sehr hochwertiger Insektennährpflanzen von Natternkopf bis Resede und Johanniskraut. Daneben sind die offenen Sandflächen für bodennistende Wildbienen ein wichtiger Lebensraum.

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