Erweiterung in der Luga in Kevelaer Mehr Platz für Fitness in Kevelaer

Kevelaer · Die Firma Myokraft hat in der Luxemburger Galerie ihre Geschäftsfläche um rund 450 Quadratmeter erweitert. Im Lockdown musste der Trainingsbereich geschlossen werden.

 Michael und Nick Bol schieben den Gewichteschlitten.   RP-Foto: Evers

Michael und Nick Bol schieben den Gewichteschlitten. RP-Foto: Evers

Foto: Evers, Gottfried (eve)

„Muskelkraft“ heißt der Name von Myokraft übersetzt. Und ihre Muskeln lassen Michael (59) und Nick Bol (23) in der Tat spielen. Denn Vater und Sohn haben mitten in der Corona-Krise ihr Unternehmen erweitert. Die Geschäftsfläche in der Luxemburger Galerie ist um rund 450 auf jetzt 1300 Quadratmeter gewachsen. 600.000 Euro haben sie investiert. Zusammen mit dem finanziellen Engagement von Vermieter Werner Helmus junior, so Michael Bol, übersteige die Investitionssumme die Millionengrenze.

Wegen Corona ruht jetzt der Betrieb im Fitness-Traningsbereich. Ergo- und Physiotherapie laufen dagegen ebenso wie der Rehasport weiter.

Fitness und Gesundheit sind das Anliegen der beiden Niederländer. Seit 30 Jahren arbeitet der 59-jährige Michael Bol als Physiotherapeut. „In dieser Zeit hat sich viel geändert. Es gibt mehr Bürojobs, die Menschen bewegen sich weniger, essen schlechter“, stellt der Mann fest, der in Kevelaer an der Egmontstraße 2004 auf 185 Quadratmetern begann. In der Luxemburger Galerie ist jetzt alleine die Trainingsfläche von 300 auf 700 Quadratmeter ausgeweitet worden. Schwarz ist die dominierende Farbe. „Edel, chic, robust“, findet Michael Bol. Man habe wegkommen wollen vom klinischen Weiß, dass oft mit dem Gedanken an Krankheit verbunden werde. „Wir wollen das Ganze ins Positive drehen“, betont Nick Bol, der für das Design hauptsächlich zuständig war. Deshalb habe man auch den Namen geändert. Aus dem Therapiezentrum Bol wurde „Myokraft“.

„Training ist systemrelevant“, meinen die Bols. Wer trainiere und dadurch belastbarer werde, werde auch weniger krank und helfe mit dabei, die Krankenhäuser und das gesamte Gesundheitssystem zu entlasten. Viel Bewegung stärke das Immunsystem ebenso wie viel Schlaf, gesunde Ernährung und wenig oder gar kein Stress. Neue Kunden bekommen zum Feststellen ihrer Konstitution erstmal einen anderthalbstündigen Check, der ständig erneuert wird. Die Fitnessgeräte, zum Teil elektronisch, werden individuell eingestellt.

30 Mitarbeiter und etwa 520 Mitglieder hat „Myokraft“. Die erneut verschärften Maßnahmen gegen das Coronavirus sind für Michael Bol „nicht schön“, führen bei der Firma aber nicht zu Existenzsorgen. „Wir bekommen Unterstützung durch die Stadt und die Bundesregierung“, registriert der 59-Jährige dankbar. Und es gebe ein Reservedarlehen der Hausbank.

Eine wichtige Neuerung bei der technischen Ausstattung. hängt an der Decke und ist acht mal zwei Meter groß: das 70.000 Euro teure Lüftungsgerät. „Das haben wir auf Anraten unseres Architekten Patrick Lehn eingebaut“, erklärt Michael Bol. Der Apparat saugt die Aerosole ab. „Dreimal pro Stunde wird die Luft komplett ersetzt“, ,merkt Nick Bol an. Im Sommer lasse sich die Raumtemperatur um bis zu zehn Grad absenken. Das Lüftungsgerät versorgt den gesamten Trainings- und den Wartebereich. In den Schulungsräumen sorgen Fenster für Frischluft. Nick Bol: „Die Ansteckungsgefahr in Fitness-Studios ist sehr gering.“

Kevelaers Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns sieht die „Myokraft“-Erweiterung uneingeschränkt positiv. „Schön, dass sich ein Kevelaerer Unternehmen am Ort weiterentwickeln konnte.“ Jeder Leerstand weniger in der Luxemburger Galerie sei natürlich zu begrüßen. Und außerdem sorge „Myokraft“ mit seiner Expansion für zusätzliche Frequenz in der Innenstadt.

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