Kevelaer Die Bewahrer von Allerheiligen
Kevelaer · Brigitte Lehnen und Verona Marliani-Eyll haben vor Jahren für ihre Kinder ein Kontrastprogramm zum heidnischen Halloween auf die Beine gestellt. Daraus wurde ein fester Termin: Am 31. Oktober gibt es wieder "Holy wins".
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In den Läden und Schaufenstern hängen sie schon wieder: die Gruselkostüme, Kürbisfratzen und andere Accessoires für die private "Geisterjagd" zu Halloween. Ursprung dieses Festes, das vor Jahren aus Amerika auch nach Kevelaer importiert wurde, ist der Aberglaube, dass in der Nacht vor dem Allerheiligenfest die Toten Kontakt zu den Erdenbürgern aufnehmen wollen. Diese Geister, vor allem diejenigen, die sich zwischen dem Leben auf der Erde und dem Tod befinden, sollen am 31. Oktober erschreckt und damit von den Menschen fern gehalten werden.
"Als Christen feiern wir an Allerheiligen nicht Tod, Angst und Dunkelheit, sondern wir erinnern uns an die vielen Heiligen, die Jesus Christus nachgefolgt sind", wissen Brigitte Lehnen und Verona Marliani-Eyll. Vor einigen Jahren haben sie deshalb eine Kontrastveranstaltung zu Halloween ins Leben gerufen. "Holy wins" findet in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal statt.
Heilige statt Geister
"Meine Tochter wollte damals zu einer Halloween-Party gehen", erinnert sich Brigitte Lehnen. "Das war mir irgendwie unheimlich." Zusammen mit Freundin Verona Marliani-Eyll hat sie damals ein eigenes Fest organisiert. "Wir haben für unsere Kinder privat eine eigene Party organisiert mit viel Schmuck, Süßigkeiten und einem Alternativprogramm", sagt Lehnen.
Die beiden Mütter lasen den Kindern zum Beispiel die Heiligenlegenden ihrer Namenspatrone vor — und die Kleinen lauschten gebannt den Erzählungen. Aus der Spontanparty von damals ist heute eine eigene Veranstaltung mit regelmäßig 100 teilnehmenden Kindern geworden. "Wir haben in der Gemeinde St. Marien von unserer Idee erzählt", sagt Lehnen. "Der damalige Kaplan war so begeistert, dass aus der privaten Aktion eine Gemeindeveranstaltung wurde."
Am Abend des 31. Oktober (Montag) wird von der Pfarrgemeinde St. Marien auch in diesem Jahr wieder ein buntes Programm angeboten, in dessen Mittelpunkt spannende Ideen rund um ein christliches Totengedenken und die Verehrung der Heiligen stehen. Der Eintritt beträgt 50 Cent, eine Anmeldung ist nicht nötig.
Los geht es für alle Gruppen um 18 Uhr am Priesterhaus. Für die Grundschulkinder (Bastelutensilien mitbringen!) gibt es kreative Workshops und viele süße Sachen . In der Beichtkappelle endet der Abend um 21.45 Uhr mit einem Abendgebet.
Die Fünft- bis Achtklässler machen unter dem Motto "Auf den Spuren Karl Leisners" eine Exkursion nach Xanten. Ende ist gegen 22.10 Uhr. Jugendliche ab 15 Jahren sind zu einem Rundgang durch die Basilika eingeladen, danach gibt es ein Abendessen. Auch Erwachsene sind willkommen, für sie haben die Veranstalter ein Extra-Programm organisiert.
