Kevelaer Der Könige neue Kleider

Kevelaer · Rund 50 Kinder erfuhren im Petrus-Canisius-Haus, was alles wichtig ist, wenn sie ab heute als Sternsinger durch Kevelaer ziehen. Die Anprobe von Kostümen und Königskronen gehörte dazu.

 Die erfahrenen Betreuer bei den Sternsingern von St. Marien stehen mit Rat und Tat zur Seite und helfen den Kindern, die richtigen Kostüme für ihre Auftritte zu finden.

Die erfahrenen Betreuer bei den Sternsingern von St. Marien stehen mit Rat und Tat zur Seite und helfen den Kindern, die richtigen Kostüme für ihre Auftritte zu finden.

Foto: Thomas Binn (binn)

Caspar, Melchior und Balthasar werden bald in Kevelaer wieder an die Türen klopfen und um Spenden für notleidende Kinder in aller Welt bitten. Die jungen Darsteller der Heiligen Drei Könige wurden im Petrus-Canisius-Haus auf ihre Rollen vorbereitet, etwa 50 Kinder waren gekommen, um zusammen mit Luise Dicks und Pia Martens von der Pfarrgemeinde St. Marien ihre Lieder einzuüben und Kostüme und Königskronen anzuprobieren.

„Wisst ihr denn, wofür das Geld ist, das ihr in euren Büchsen sammelt?“, fragte Luise Dicks die Kinder. Viele Hände gingen hoch, die klare Antwort „Für arme Kinder, die wenig zu essen haben“ bewies, dass hier bereits einige erfahrene Sternsinger saßen. Für welche armen Kinder das Geld in diesem Jahr genau ist, erfuhren die künftigen Könige anhand eines Films: „Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit“ heißt das Thema der Sternsingeraktion 2019, und die Hilfe richtet sich dabei an Kinder mit Behinderung. In dem Film besucht Reporter Willi Weitzel (bekannt aus „Willi will´s wissen“) Lima, die Hauptstadt Perus mit knapp 10 Millionen Einwohnern. Er trifft dort Kinder mit einer bestimmten Behinderung, zum Beispiel ein Mädchen, das unter einer unheilbaren Muskelerkrankung leidet. Man sieht, wie beschwerlich ihr Leben ist, aber auch, dass Physiotherapie ihr hilft und sie wie andere Kinder in die Schule geht und viele Freundinnen hat.

Vorgestellt wird das Therapiezentrum Yancana Huasy, das Kindern mit Behinderung Hilfe leistet. Aber das von den Sternsingern gesammelte Geld geht nicht nur nach Peru, sondern soll weltweit Kindern helfen, die mit einem Handicap leben müssen. Willi Weitzel befragt im Film auch den Direktor von Yancana Huasy, der Menschen mit Behinderung „Menschen mit einzigartigen Persönlichkeiten“ nennt. Vor der Einteilung in Dreiergruppen wurden noch intensiv die Lieder geübt, die neben Gedicht und Segenswunsch an den Türen gesungen werden. Auch hier zeigte sich, dass die Kevelaerer Pfarrgemeinde sich auf ihre Sternsinger verlassen kann. „Das klappt ja schon richtig gut“, sagte Luise Dicks, nachdem „Wir kommen daher aus dem Morgenland“ laut und deutlich erklungen war. Dann nannte sie noch wichtige Verhaltensregeln an den Türen. Auch hier beteiligten sich viele Kinder mit Wortmeldungen.

Sie vergaßen auch nicht, dass manche Spender auch „Schnupp“ für die Könige gaben, und dass es im Priesterhaus nach getaner „Arbeit“ leckere Spaghetti mit Tomatensoße gibt. „Bei einigen ausgewählten Familien gibt es auch eine kleine Imbiss-Pause“, teilte Pia Martens mit. Auch die meisten Betreuer der einzelnen Gruppen sind erfahren in der Begleitung der Sternsinger. Der 19-jährige Aaron Müller war selbst als Kind Sternsinger und begleitet nun seit vier Jahren. Beim Vorbereitungsabend passte er den kleinen Königen ihre Kronen an. Sein Kollege Christian Derksen ist Begleiter seit neun Jahren und auch als Messdiener, im Liturgiekreis und bei Jugendgottesdiensten tätig. Der Kostümfundus wurde von den Kindern ebenfalls „gestürmt“. Umhänge und Mäntel wurden eingehend probiert und schließlich für den Einsatz nach Gruppen sortiert und bereit gelegt.

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