Kevelaer - mit Video Der Chef der Paviane

Kevelaer - mit Video · Twistedens Erlebnispark "Irrland" hat neben diversen ehemaligen Plantaria-Tieren jetzt auch eine Gruppe Affen aus dem Kölner Zoo übernommen. Pfleger Josef Gerritzma fressen die Tiere bereits aus der Hand.

Irrland: Die Saison 2011 ist eröffnet
9 Bilder

Irrland: Die Saison 2011 ist eröffnet

9 Bilder

Dass Josef Gerritzma mit 58 Jahren von einem auf den anderen Tag als Harems-Chef akzeptiert sein würde, hätte er selbst sich am wenigsten träumen lassen. Genau so ist es aber gekommen: Wenn sich der graubärtige Herr dem Gehege der acht Pavian-Damen nähert, ist die Aufregung groß.

Sie schnattern, strecken die Arme aus und hüpfen auf und nieder. Und zwar nicht erst, wenn sie die Futter-Eimer in seinen Händen entdecken. "Es war sichtlich Liebe auf den ersten Blick", hat auch Irrland-Geschäftsführerin Josi Tebartz-van Elst festgestellt.

In der neuen Saison des Twistedener Freizeitparks spielen die Tiere eine weit größere Rolle als bisher. Neben diversen Arten, die das Irrland aus dem ehemaligen "Plantaria" übernommen hat, gibt es jetzt auch Exoten: acht Primaten-Weibchen, die der Kölner Zoo unbefristet nach Kevelaer ausgeliehen hat. Johannes Tebartz-van Elst hat ein schönes Freigehege für sie entworfen, in dem die Tiere genau das können, was auch die Kinder im Park am liebsten tun: klettern und toben.

Auf der Bank sitzen und zusehen

"Das gefällt uns besonders gut: die Kinder und die Paviane in räumlicher Nähe zueinander zu erleben. Hier sitzen Eltern auf den Bänken und haben Spaß, wenn sie zur einen, aber ebenso, wenn sie zur anderen Seite gucken", erlebt Gerritzma Tag für Tag.

Und die Affen fühlen sich sichtlich wohl. Lebhaft und aufmerksam schaukeln sie an den Seilen, blicken von den Plattformen ihrer Kletteranlage zu den neugierigen Menschen hinüber, lassen sich das frische Obst, Gemüse und Getreide schmecken.

"Gestern hatten sie Fisch, der ihnen auch bestens mundete", erzählt der Hobby-Tierpfleger, der sich einst vorwiegend um Fasanen kümmerte. Paviane sind nämlich echte Allesfresser, langen auch bei Fleisch und Fisch zu. Wer dies weiß und sie mal beim Gähnen beobachtet hat — da sieht man die mächtigen Eckzähne — wird den Wassergraben und den Elektrozaun um die Anlage zu schätzen wissen.

Dass die Tierhalter genügend Sachverstand haben, davon vergewissern sich die Veterinäre beim Kreis Kleve. Das Affenhaus, in das sich die Paviane jederzeit zurückziehen können, hat viel Licht, saubere Sägespäne, Heizung und Entlüftung.

Die Tiere, deren Heimat Afrika ist, werden auch im Winter 15 Grad Wärme geboten bekommen. Die aktuelle Wärme beschert den Tieren unerwartetes "Kino": Gleich gegenüber können sie mutige Menschen beobachten, die Riesenrutschen nutzen und kreischend im kalten Wasser landen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort