Denkmalschutz Denkmalgeschützte Grabstätten werden renoviert

Kevelaer · Die Ruhestätte des Bildhauers Heinrich Moors liegt ziemlich am nord-östlichen Ende des Kevelaerer Friedhofs. Der Grabstein des 1940 verstorbenen Künstlers ist mit einer Büste einer Heiligen mit hinterfangenem Heiligenschein versehen, die Moors selbst gefertigt hat.

                 Das Grab von Heinrich Moors auf dem Friedhof in Kevelaer.

Das Grab von Heinrich Moors auf dem Friedhof in Kevelaer.

Foto: Marvin Wibbeke

Direkt davor steht ein kleiner Busch, die Fläche davor ist etwas zugewuchert. Auffällig ist das gelbe Schild, das an dem Grabstein hängt und auf dem „Achtung! Unfallgefahr!” prangt. Ein Zustand, der nicht von langer Dauer sein soll. Deshalb gründet sich in Kevelaer ein Verein, der das ändern möchte.

Denkmalschutz wird in Kevelaer großgeschrieben. Das ist nicht erst seit der öffentlichen Suche nach einem oder mehreren ehrenamtlichen Beauftragten für die Denkmalpflege klar. Die Denkmäler sind vielfältig. An Häuserfassaden oder gesamte Gebäude denken viele vermutlich als erstes. Doch neben Bodendenkmälern und Wegekreuzen gibt es noch weitere Denkmäler: zum Beispiel die auf den Friedhöfen. Und genau bei den renovierungsbedürftigen Grabsteinen will der Verein „DenkMal-Freunde” ansetzen.

Dabei hoffen die engagierten Bürger auf Unterstützung. Die untere Denkmalbehörde haben sie bereits mit an Bord geholt. „Wir finden das sehr begrüßenswert. Es ist toll, dass sich so eine Initiative findet”, sagt Armin Zocher von der unteren Denkmalbehörde. Seine Abteilung wird eher beratend tätig werden. Die Arbeit selbst wird vom Verein übernommen.

Die Idee, sich intensiv mit dem Erhalt und der Pflege historischer Grabstätten auseinanderzusetzen, an denen kein Nutzungsrecht mehr besteht, entstand bei einem sommerlichen Spaziergang, erzählt Ulrich Hünerbein-Ahlers, einer der Initiatoren, von der Fraktion der Grünen. Eine rein „grüne” Aktion sei es aber nicht, betont er. „Viele Menschen wollen keine Gräber verkommen lassen. Deshalb haben wir uns gefragt, wie wir das angehen können”, sagt der Politiker. Und die positive Resonanz aus der Bevölkerung bestärkt ihn: „Wir haben da scheinbar den Nerv getroffen.”

Als erstes Grabdenkmal soll die Ruhestätte von Heinrich Moors in Angriff genommen werden. Die Verantwortlichen rechnen mit Kosten von etwa 2000 Euro pro Grabdenkmal. Der Verein gründet sich in erster Linie, um Fördergelder für die anfallenden Kosten beantragen zu können. Das sei nämlich nur als Verein möglich. Zudem hofft man auch auf Spenden. Initiativmitglied Ursula Renare erklärt, dass beispielsweise Patenschaften der Gräber übernommen werden können, die auch eine spätere Übernahme beinhalten können.

Die Gräber, um die sich der Verein in Zukunft kümmern möchte, liegen auf dem alten Teil des Friedhofs, der unter Denkmalschutz steht. Das bedeute aber nicht, dass dort keine Veränderungen vorgenommen werden dürfen, stellt Zocher klar. Zudem möchten sich die „DenkMal-Freunde” nicht auf den zentralen Friedhof an der Römerstraße beschränken. „Auch wenn wir dort anfangen, unser Ziel ist es, alle Friedhöfe in Kevelaer instandzuhalten”, sagt Ernst Koppers von der Initiative.

Das bedarf einer Menge Arbeit. Doch die Verantwortlichen sehen sich auf einem guten Weg. Die Satzung sei auf dem Weg, ein Vorsitzender stehe schon bereit. Auch die Unterstützung des Wallfahrtsrektoren Gregor Kauling und den Friedhofsgärtnern ist dem Verein sicher. So könnte schon bald das Grab von Heinrich Moors in neuem Glanz erstrahlen. Doch zunächst muss der Verein erst einmal gründen.

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