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Im Gespräch mit Gregor Kauling "Das Gradierwerk kann wichtig sein"

Kevelaer · Am 1. Mai erlebt Pastor Gregor Kauling zum ersten Mal als Wallfahrtsrektor die Eröffnung der Pilgerzeit. Er freut sich auf eine Reihe von Höhepunkten, ist aber auch gespannt, wie sich das Projekt auf der Hüls entwickeln wird.

Es ist ja Ihre erste Wallfahrtseröffnung, die Sie als Wallfahrtsrektor erleben. Welche Gedanken gehen Ihnen da durch den Kopf?

Gregor Kauling Das ist schon ein spezielles Gefühl. Ich bin jetzt ja quasi vom Pilger zum Gastgeber geworden. Nach fünf Monaten in Kevelaer habe ich den Eindruck, dass ich in der Stadt angekommen bin. Ich merke jetzt auch, dass die Stadt langsam voller wird. Mit der Wallfahrtseröffnung am 1. Mai gehen mir auch viele Erinnerungen durch den Kopf, die weit zurückreichen. Es gibt Fotos, die mich als Kind mit meinen Eltern bei der Eröffnung zeigen. Mich freut sehr, dass der Bischof von Aachen die Wallfahrtzeit eröffnet. Denn ich habe in Aachen mein Studium als Stadtplaner absolviert und hatte dort die Zeit meiner Berufung zum Priester. Damit gibt es für mich die Brücke zwischen Kevelaer und Aachen.

Welche Akzente wollen Sie in der Wallfahrtssaison setzen?

Kauling Es tut der Wallfahrtspfarrei gut, die Saison diesmal mit etwas Ruhe und Gelassenheit anzugehen. Das Jubiläum hat bei allen Beteiligten viel Kraft gekostet. Spirituell ist mir das Friedensthema wichtig. "Suche Frieden", das Motto des Katholikentages, werden wir hier aufgreifen, wird uns bis zum Ende des Jahres begleiten. Ein Punkt, den wir uns vorgenommen haben, ist, dass wir vom Wallfahrtsteam auf dem Kapellenplatz für die Pilger präsenter sein wollen. Wir überlegen gerade, wie man das konkret umsetzen kann.

Welche Auswirkung wird die Baustelle in der Innenstadt auf den Ablauf der Wallfahrt haben?

Kauling Natürlich hat das Auswirkungen für die Pilgerzeit. Wir hatten gehofft, dass die Arbeiten bis zum Juni fertig sind, jetzt verzögern sie sich leider voraussichtlich bis in den August. Wir werden die Pilgergruppen daher bis dahin durch die Busmannstraße oder die Amsterdamer Straße führen. Ansonsten würde es zum Rückstau in der Hauptstraße kommen.

In welcher Weise wird das Thema Sicherheit Einfluss auf die kommende Wallfahrtsaison haben?

KAULING Nicht mehr als sonst. Natürlich schaut man auf die Situation wenn etwas Neues passiert, gerade wenn das in der Nähe war wie jetzt bei der Selbstmordfahrt in Münster. Und natürlich bereitet so etwas auch Sorgen. Aber wir alle wissen, dass es die 100-prozentige Sicherheit nicht gibt. Es ist gut, dass die Stadt mit ihrem neuen Sicherheitskonzept das Thema im Auge hat. Aber klar ist auch: Wallfahrt darf nie ein Hochsicherheitstrakt sein.

Was wird für Sie der Höhepunkt der Wallfahrt sein?

Kauling Vom 6. bis 10. Oktober wird der Reliquienschrein der Heiligen Bernadette Soubirous von Lourdes in Kevelaer sein. Die Reliquie kommt in verschiedene Städte Europas. Der Bischof von Münster hat sich für Kevelaer entschieden.

Eine Auszeichnung?

Kauling Auf jeden Fall. Uns ist vor allem der geistliche Akzent wichtig durch die Verbindung der Botschaft Lourdes mit Kevelaer. Lourdes steht für Heilung, Kevelaer für Trost. Beides wird hier verbunden. Daher werden wir in dieser Zeit besonders die Kranken nach Kevelaer einladen. Höhepunkte werden für mich auch die Motorradwallfahrt und die Tamilenwallfahrt sein, weil ich beides noch nicht erlebt habe. Für mich ein ganz besonderes Ereignis wird der Besuch des koptisch-katholischen Bischofs Cyrillos aus Ägypten sein. Zu ihm stehe ich seit meiner Kindheit in engem Kontakt. Am 7. Oktober kommt er zu meiner großen Freude nach Kevelaer.

Im kommenden Jahr wird der Sole- und Pilgerpark fertig gestellt sein. Welche Überlegungen gibt es, diesen Bereich an das Wallfahrtsgeschehen in der Innenstadt anzubinden?

KAuling Allein schon aus Sicht des Stadtplaners finde ich das Projekt auf der Hüls sehr spannend. Allerdings ist der Sole- und Pilgerpark etwas Eigenes und nicht Teil der Wallfahrt. Ich bin überzeugt, dass das Gradierwerk wichtig für die Region sein kann. Zu meiner Zeit als Pastor in Warendorf bin ich öfter nach Bad Rothenfelde gefahren, das nur wenig entfernt liegt, und habe mich da an die Salinen gesetzt. Und ich kann mir durchaus vorstellen, dass auch hier in Kevelaer jemand abends zur Hüls rausfährt, um dort die heilende Wirkung der Sole zu nutzen. Inwieweit Pilger das Angebot annehmen, muss man abwarten. Wichtig finde ich, dass es Bezugspunkte von dort zur Innenstadt gibt. Dafür wären passende Hinweisschilder sicher hilfreich.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE SEBASTIAN LATZEL

(RP)
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