Kevelaer Container: Mehr Komfort für Verwaltung

Kevelaer · Während das Kevelaerer Rathaus für 7,1 Millionen Euro kernsaniert wird ist ein großer Teil der Stadt-Verwaltung in einen Büro-Container gezogen. Selbst in dem Provisorium haben es die Mitarbeiter besser, wie ein Rundgang zeigt.

 Heiner Schraml vom Gebäudemanagement schaut sich auf dem Flur des Verwaltungs-Containers um.

Heiner Schraml vom Gebäudemanagement schaut sich auf dem Flur des Verwaltungs-Containers um.

Foto: Gerhard Seybert

Der Wind kann Klaus Heynen jetzt nichts mehr anhaben. Sein neues Büro in der ersten Etage des Büro-Containers an der Bury-St.-Edmunds-Straße hält Luftstößen problemlos stand. Das konnte man von der bisherigen Unterkunft der Abteilung für Steuern und Abgaben der Kevelaerer Stadtverwaltung nicht behaupten. In dem Kevelaerer Rathaus-Bau, der nun für 7,1 Millionen Euro kernsaniert wird, pfiff es durch die Fensterrahmen selbst bei lauen Lüftchen. Jetzt können die rund 30 Mitarbeiter der Verwaltung in dem Container aufatmen. "Ich habe noch nie in so einem Container gearbeitet, aber das kommt einem festen Bauwerk schon sehr nahe", sagt Heynen von der Abteilung für Steuern und Abgaben.

 Ludger Wouters vom Bauordnungsamt hat den Container-Bau genehmigt – und dort selbst sein Büro bezogen.

Ludger Wouters vom Bauordnungsamt hat den Container-Bau genehmigt – und dort selbst sein Büro bezogen.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Seit November arbeitet ein Teil der der Kevelaerer Stadtverwaltung in dem Provisorium am Konzert- und Bühnenhaus. 117 der rund 130 Verwaltungsmitarbeiter mussten aus dem Rathaus ausziehen, 30 sind nun in dem Provisorium auf dem städtischen Parkplatz untergebracht: Die Abteilungen Stadtplanung, Bauordnung, Sicherheit und Ordnung, Steuern und Abgaben sowie das Grundstücksmanagement haben sich in dem Container eingerichtet. Im Vergleich zum alten Rathaus gleicht das Provisorium aber fast schon einem Palast. "Wir haben einen Container-Typ bekommen, der gut isoliert ist und der im Sommer gut gekühlt werden kann", sagt Heiner Schraml, Leiter des Gebäudemanagements. Die Heizung funktioniert elektrisch, einen Gasanschluss für 15 Monate zu verlegen wäre dann doch etwas zu aufwendig gewesen. Und jedes Büro ist mit einer Klimaanlage ausgestattet. Das gab es im Rathaus bisher nicht, in der Verwaltung wurde bisher geschwitzt. "Man kann hier gut arbeiten, es ist vielleicht ein bisschen fußkalt, aber dann legt man sich halt eine Matte auf den Boden", findet Ludger Wouters. Er muss mit dem provisorischen Bau zufrieden sein: Als Leiter der Bauordnung hat er ihn selbst genehmigt. Sein Büro am Ende des Flures im Erdgeschoss hat er sich mit üppigen Zimmerpflanzen verschönert.

Viel Luxus gibt es aber nicht, alles ist auf Funktionalität ausgerichtet. Im Erdgeschoss steht den Mitarbeitern eine Teeküche zur Verfügung, einfache Toiletten auch für Besucher sind daneben — das war es auch schon. Die Flure sind schlicht. Prunkstück des Baus ist das Treppenhaus. Wer dort eine Metalltreppe mit Holzgeländer erwartet, liegt falsch. Die Verwaltung hat als Verbindung zwischen den Etagen stattliche Kunststein-Platten verbauen lassen. Das hat mit der Blechfassade von außen nicht viel zu tun. "Das ist bewusst so stabil gebaut", erklärt Heiner Schraml, "weil es ja auch ein Rettungsweg ist." Sonst hätte sich die Bauordnung ihr eigenes Domizil auch nicht genehmigt.

(RP)
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