Kevelaer Clemens-Kirche: Besinnung mit schönen Stimmen

Kevelaer · "Der Advent, adventus domini, die Ankunft des Herrn: Wir alle warten auf die Ankunft von Jesus von Nazareth. Vielleicht schaffen wir es in diesem Jahr, in Frieden auf ihn zu warten. Trotz all dem Leid und dem Elend dürfen wir die Hoffnung auf eine bessere und gerechtere Welt nicht aufgeben. Jeder, auch wenn er noch so klein ist, kann etwas dazu beitragen." So leitete Heinz Lamers, der Präsident des Kevelaerer Männergesangvereins, das Adventskonzert am Sonntag in der Clemens-Kirche ein. "Wir hoffen, dass ihnen der Abend hier die Gelegenheit zum Innehalten und zur Besinnung gibt, denn es ist momentan für viele Menschen keine einfache Zeit."

 Konzert mit dem Kevelaerer Männergesangverein und dem Knabenchor der Basiliamusik in der Clemens-Kirche.

Konzert mit dem Kevelaerer Männergesangverein und dem Knabenchor der Basiliamusik in der Clemens-Kirche.

Foto: Thomas Binn

Neben den stimmstarken Männern des Gesangvereins trat der Knabenchor der Basilikamusik St. Marien auf. Zusätzlich gab es noch einige besondere Gäste: Lea Brückner an der Violine, Mark Kantorovic, Viktor Fischer am Klavier, Sebastian Piel als Bariton sowie Irenäus Hartmann und Tim Koppers als Knabensoprane. Bereits eine Viertelstunde vor dem Beginn der Vorstellung war die Clemens-Kirche gefüllt, weswegen noch mehr Stühle geholt wurden. Selbst das reichte nicht aus, ein paar Gäste blieben stehen, um der Klangvielfalt zu lauschen. Auch gab es leider zu wenige Liedzettel, weswegen zwei bis drei Besucher gemeinsam in einen schauen mussten. Aber das war nicht weiter schlimm und erhöhte das einträchtige Beisammensein.

Die Stücke der Tonkünstler bedienten sämtliche Weihnachtswünsche. Ob es nun "Vom Himmel hoch, da komm ich her" und "Hört, es klingt vom Himmelszelt" waren, oder "Kommet, ihr Hirten": "Das ist einfach ein wunderbares Erlebnis gewesen", fand Agnes van Dongen. "Dabei wird einem so richtig warm ums Herz. Einfach schön."

Der von Tom Löwenthal geleitete Männergesangverein sowie der Knabenchor der Basilikamusik St. Marien unter der Leitung von Sebastian Piel ergänzten sich wunderbar. Überhaupt waren die verschiedenen Kombinationen der Mitwirkenden ein Fest für die Ohren. Dabei gab es ruhigere Stücke, wie Beethovens "Hymne an die Nacht", das von den Männern mit Klavierbegleitung vorgetragen wurde, und andächtige wie "Ich steh an deiner Krippen hier", mit dem die Knabensolisten samt Klavier die Besucher begeisterten. Schließlich trat genau das ein, was Lamers zu Beginn angesprochen hatte: Vielerorts sah man, wie Gäste in Erinnerungen schwelgten und dank dem Klang der Musik die Außenwelt für einen Moment vergaßen. Der regelrecht himmlische Abend beinhaltete auch noch eine Lesung zum Thema "Advent" von Schwester Hildegard, der zur Mitte der Veranstaltung das Programm kurz auflockerte.

Enden konnte dieses besondere Adventssingen natürlich nur mit einem Stück: "Oh du fröhliche." Dazu sangen noch einmal alle miteinander und "es war einfach fantastisch", lobte Ute Bosch. "Die ganzen Lieder gingen richtig zu Herzen." Und ihr Mann Ernst war ebenfalls begeistert: "Die Welt wird immer hektischer, aber bei so etwas, da fühlt man sich wieder wie ein Kind und kann Weihnachten kaum erwarten."

(cnk)
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