Kevelaer "Bürgerwind Kevelaer" schaut nach Weeze

Kevelaer · Die Stadt wird ihren Flächennutzungsplan zugunsten zweier Vorrangflächen für Windenergieanlagen ändern. Beide befinden sich nahe des Traberparks. Zusammenarbeit mit Nachbarn ist erwünscht.

 Bald könnten auch in Kevelaer und Weeze solche Windparks entstehen: Weeze ist mit der Planung schon weiter als die Marienstadt.

Bald könnten auch in Kevelaer und Weeze solche Windparks entstehen: Weeze ist mit der Planung schon weiter als die Marienstadt.

Foto: Fischer

Der Kevelaerer Stadtentwicklungsausschuss hat die gewünschten Konzentrationszonen für einen künftigen Bürgerwindpark festgelegt. Ob tatsächlich in einigen Jahren nördlich von Twisteden und im Gebiet Rietweyen am Wembschen Bruch riesige Mühlen für Energie sorgen werden — das wird von weiteren Untersuchungen und den Einlassungen der Beteiligten abhängen. Laut Ludger Holla vom Kevelaerer Planungsamt sind die Bereiche relativ klein, weswegen erwogen wird, mit Partnern anderer Kommunen zusammenzuarbeiten.

Nahe liegender Weise ist dabei an Weeze gedacht, aber auch an die niederländische Nachbargemeinde Bergen. Ulrich Francken, der Bürgermeister von Weeze, erläutert: "Das Interesse der Niederländer ist damit zu erklären, dass es bei den westlichen Nachbarn kaum Genehmigungen für Windkraftanlagen im landesinneren gibt. Wohl an der Küste und Offshore; wegen der dichten Besiedelung will das kleine Land aber nicht unnötig viele weitere Flächen für regenerative Energien opfern. Da scheint es sinnvoller, sich in deutsche Projekte einzubringen."

Weeze ist mit der Planung schon etwas weiter als Kevelaer. Holla sagt dazu: "Die Kollegen haben es auch leichter, weil sie im Wesentlichen mit zwei Großgrundbesitzern zu tun haben, während wir eine Vielzahl kleinerer Eigentümer berücksichtigen müssen." Entsprechend haben sich in Kevelaer auch zwei Firmen gegründet, die die beiden Gebiete entwickeln möchten. Sie heißen "Bürgerwind Kevelaer GbR" und "Bürgerwind Kevelaer-Twisteden GbR" und haben mit den Stadtwerken Kevelaer einen Konsortialvertrag abgeschlossen.

Die Stadtwerke haben zugesagt, sich mit eigenem Kapital zu beteiligen. An der hierfür benötigten Summe, die von der Anzahl der Windenergieanlagen abhängen wird, sollen sich dann wiederum die Bürger beteiligen. Sie können, wenn es soweit ist, Anteile erwerben. "Die Bürger einbinden zu können hat die Kevelaerer Politik überhaupt erst bewogen, den Windpark auf den Weg zu bringen", erklärt Holla.

Ähnlich ist es in Weeze, wo die Kommune das Projekt ebenfalls wohlwollend und planerisch begleitet. Die Eigentümer (Schlossherren von Wissen und Kalbeck) haben gemeinsam mit der Planungsgesellschaft Tedus ein Konsortium gegründet. Tedus-Geschäftsführer Peter Spies berät die Akteure schon eine Weile und begleitet das Genehmigungsverfahren. Anders als in Kevelaer, wo die Kommune die Untersuchung zur Festlegung der Vorrangflächen selbst geleistet hat, fehlt Weeze dazu das Personal. Deshalb wurde diese wichtige Vorarbeit an ein Planungsbüro vergeben.

In Kevelaer steht die Offenlage nun bevor, in Weeze ist es schon so weit. Es geht dabei um die Auswirkungen auf Natur- und Artenschutz, Flugsicherung, Geräuschimmission und vieles andere.

(RP/rl)
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