Gewerbegebiet Kevelaer „Rettet die Binnenheide“ kritisiert Mera-Erweiterungspläne

Kevelaer · Die Initiative fürchtet um die Landschaft. Die Stadt verweist darauf, dass weder Natur- noch Landschaftsgebiete betroffen sind.

 Die Firma Mera in Kevelaer soll erweitert werden.

Die Firma Mera in Kevelaer soll erweitert werden.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Firma Mera ist einer der Vorzeigebetriebe von Kevelaer. Der Futtermittelhersteller für Hunde und Katzen gehört zu den Großen der Branche, wächst und will daher seinen Betrieb in Kevelaer erweitern. Die Planungen laufen. Für die Erweiterung des Gewerbegebiets Ost muss der Flächennutzungsplan geändert werden. Bebaut werden soll ein 5,8 Hektar großes Areal am bestehenden Werk. Politik und Verwaltung begrüßen die Pläne, geplant ist, dass Ende März im Rat der Feststellungsbeschluss gefasst wird. Anschließend müsste noch die Bezirksregierung sein Okay geben, dann wäre der Weg für die Erweiterung frei.

Kritik an den Plänen kommt jetzt von der Initiative „Rettet die Binnenheide“. „Das Gewerbegebiet Ost hätte nach unserer Auffassung niemals in diesem landschaftlich wertvollsten Teil von Kevelaer entwickelt werden dürfen, das sich zudem in nächster Nähe zu Naturschutzgebieten, FFH- und Natura-2000- Schutzgebieten befindet“, schreibt die Initiative in einer Pressemitteilung.

„Eine Stadt und ihre Einwohner brauchen Naherholungsgebiete, schöne Landschaft, Natur und Attraktivität auch für den Tourismus, sonst verlieren sie an Lebensqualität. Die letzte Landpartie am Niederrhein verlief daher unter anderem in dieser schönen Ecke Kevelaers – mit den neuen Industrietürmen und der geplanten OW1 wird dies unwiederbringlich zerstört – in unseren Augen eine ganz und gar verfehlte Stadtplanung“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Etwa ein Drittel der versiegelten Flächen Kevelaers seien mittlerweile Gewerbe- und Industrieflächen. „Wir bezweifeln, dass die Kapazität der vorhandenen und ergänzend geplanten Entwässerungsanlagen ausreichen wird, kommende Starkregenereignisse zu bewältigen“, so die Ansicht von „Rettet die Binnenheide“.

Man befürchte zudem Geruchsbelastungen, wenn Mera den Betrieb erweitere. Außerdem warnt die Initiative davor, dass Flächen zwischen Uedem und Winnekendonk ausgekiest werden könnten.

Franz Heckens von der Stadt Kevelaer erläutert, dass die Erweiterung weder Naturschutz- noch Landschaftsschutzgebiete berühre. Er sehe derzeit nichts, was gegen das Projekt Mera spreche. Natürlich werde im Zuge des Bauleitverfahrens auch geprüft, ob es Belastungen durch Geruch oder Lärm (Emissionen) durch die Erweiterung gibt. Die Auskiesung von Flächen sei derzeit zudem überhaupt kein Thema, betont Heckens.

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