Kevelaer Bühnenreifer Einsatz der Feuerwehr Kevelaer

Kevelaer · Theaterverein "4c" dreht in Kevelaer Krimi-Theater mit Edgar-Wallace-Flair. Bürgermeister Axel Stibi spielt einen Gärtnergesellen, in dessen Betrieb ein Brand ausbricht. Aufführungen Mitte November.

 Theaterspiel und Videoaufnahmen gehen bei den Proben Hand in Hand. "4c" testet wieder neue Wege aus.

Theaterspiel und Videoaufnahmen gehen bei den Proben Hand in Hand. "4c" testet wieder neue Wege aus.

Foto: Gerhard Seybert

"Man kann auf der Bühne ja leider nicht alles zeigen, was man will", merkt Kalle Gesthüsen an, der Autor und Regisseur des Theaterstückes "Späte Rache", das im November 2014 von der Schauspielgruppe "4c" uraufgeführt wird. "Die lange Vorlaufzeit wird benötigt, weil wir sieben verschiedene aufwändige Filmsequenzen mit dem eigentlichen Stück kombinieren werden." Die Dreharbeiten begannen vor vier Monaten, Szenen in England und den Niederlanden sind bereits im Kasten. Jetzt wurde die vierte Sequenz inszeniert: der Brand in einer Gärtnerei. Passend dazu wurde auf dem Gelände des Gartenbaubetriebs der Familie Gesthüsen, zu der Regisseur Kalle gehört, gefilmt.

16 Feuerwehrmänner des Löschzugs Kevelaer Stadtmitte waren mit vier Einsatzfahrzeugen vor Ort. Der fest verankerte, voll ausgefahrene Gelenkmast, der bis zu 30 Meter in die Höhe ausfahrbar ist, wurde dabei für das Einfangen der actionreichen Ereignisse benutzt. Doch damit nicht genug, denn Kevelaers Bürgermeister Axel Stibi war nicht nur vor Ort, er übernahm in der Filmsequenz sogar eine kleine Rolle als Gärtnergeselle. "Die Leute hier sind mit viel Herzblut bei der Sache", lobte er und fand, "dass diese Zusammenarbeit hier zeigt, wie gut die Menschen in Kevelaer zusammenleben und arbeiten." Dabei war dies nicht sein erster Auftritt bei der Theatergruppe "4c". Bereits bei Gesthüsens erstem Stück 2011, "Der Geldsegen", bei dem ebenfalls Videosequenzen eingesetzt wurden, hatte er einen kurzen Gastauftritt.

Doch wovon handelt eigentlich die "Späte Rache"? "Die Geschichte fängt vor 19 Jahren an, als ein Unfall geschieht. Danach springen wir in die heutige Zeit, wo drei Gärtner sich Konkurrenz machen. Der großkotzige Louis ist dabei die Hauptfigur, der in etliche Probleme hineingezogen wird, nachdem bei einem Brand eine Leiche gefunden wird", verrät Gesthüsen schon einmal vorab. "Gleichzeitig taucht eine mysteriöse Person mit grünen Schuhen auf, die mit all dem in Verbindung zu stehen scheint."

Ein Mord, ein Mann mit grünen Schuhen, das hört sich alles etwas nach Edgar Wallace an, oder? "Ja, ich bin Fan von Wallace und Agatha Christie", erklärt der Regisseur. Für dessen Kriminalstück "war sogar eine Änderung der Theatergruppen-Satzung nötig, da wir uns eigentlich auf humorvolle Stücke festgelegt haben", merkte Marcus Kemper, der Erste Vorsitzende des Vereins, an. "Im fertigen Zustand soll 'Späte Rache' aus etwa knapp 30 vorab gedrehten und 70 normal im Theater gespielten Minuten bestehen. Die drei letzten Spielszenen folgen in den kommenden Monaten."

Aber bevor das angegangen werden kann, musste erst einmal die vierte Filmsequenz beim Gartenbaubetrieb abgeschlossen werden. Denn neben den Löscharbeiten stand noch ein Dialog zwischen den erschreckten Gärtnern auf dem Drehplan. Deshalb stieg Kalle Gesthüsen vom Gelenkmast, nahm die Kamera in die Hand und rief "Ok, stellt euch für die nächste Einstellung auf. Es geht weiter!" Bis zur Aufführung.

(cnk)
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