Anpacken für mehr Natur in der Gemeinde Blühstreifen für mehr Artenvielfalt in Weeze

Weeze · Kooperation von Landwirten, der Gemeinde Weeze und der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft. Damit wird nicht nur etwas fürs Auge getan, sondern auch für Insekten und andere Tiere ein Rückzugs- und Lebensort geschaffen.

 Anna Wellnitz, Torsten Quinkenstein, Georg Koenen, Stefan Koenen, Arnold Schmitz und Melanie van de Flierdt mitten im Grünen.

Anna Wellnitz, Torsten Quinkenstein, Georg Koenen, Stefan Koenen, Arnold Schmitz und Melanie van de Flierdt mitten im Grünen.

Foto: Gemeinde/Gemeinde Weeze

Unter dem Leitspruch „Gemeinsam vielfältig engagiert“ trafen sich am Feldrand Vertreter der Landwirtschaft, der Gemeinde Weeze und der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft um einen Blühstreifen als Ergebnis ihrer erfolgreichen Kooperation in Augenschein zu nehmen.

Der Grundstein der Kooperation wurde bereits im Herbst 2019 gelegt, als die ersten Blühstreifen ausgesät wurden und dann im vergangenen Frühjahr die Weezer Kulturlandschaft bunter machten. Durch die zahlreiche Teilnahme der ortsansässigen Landwirte, konnte das Ziel des über fünf Jahre laufenden Projekts, insgesamt acht Hektar Blühstreifen anzulegen, bereits im zweiten Frühjahr nicht nur erreicht, sondern übertroffen werden. „In Weeze ist uns als Gemeinde die Realisierung von Naturschutzmaßnahmen ein besonders wichtiges Anliegen. Wir freuen uns sehr, dass so viele Landwirte beim Projekt mitmachen und Teile ihrer Ackerflächen der Natur zur Verfügung stellen. Gleichzeitig sind wir froh, mit der Stiftung einen Partner zu haben, der die Landwirte fachlich berät und die Flächen intensiv betreut“, betont Georg Koenen, Bürgermeister der Gemeinde Weeze.

Nicht nur optisch sind die Blühstreifen ansprechend, sie dienen vor allem Insekten, sowie Feldvögeln und Niederwild als Nahrungsquelle und Versteckmöglichkeit in der offenen Feldflur. Durch den mehrjährigen Erhalt der Flächen bieten sie auch im Winter wichtigen Rückzugsraum und schaffen Überwinterungsmöglichkeiten. Zum Ausgang der kalten Jahreszeit werden die Flächen gemulcht, damit auch im nächsten Frühjahr viele verschiedene Arten aufblühen. „Die eingesäten Mischungen enthalten eine Vielzahl unterschiedlicher, gebietseigener Wildkräuter. Die Zusammensetzung ist so gewählt, dass ein möglichst vielfältiges Angebot gewährleistet ist, wodurch sich das Erscheinungsbild der Streifen stetig verändert“, erläutert Anna Wellnitz, Projektleiterin bei der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, die Zusammensetzung der Saatgutmischung.

Besonders erfreulich ist es, dass einige Blühstreifen auf Flächen umgesetzt werden konnten, auf denen Kiebitze vorkommen. So werten die Blühstreifen auch den Lebensraum und das Bruthabitat dieser stark gefährdeten Vogelart auf.  „Wir Landwirte freuen uns, dass die Maßnahmen nicht nur schön aussehen, sondern auch einen echten Mehrwert für die Wildtiere und Insekten haben und somit in Weeze auf über acht Hektar aktiver Naturschutz umgesetzt werden kann“ führt Arnold Schmitz, teilnehmender Landwirt aus Weeze, aus.

Das Projekt zeigt eine gelungene Kooperation von Landwirtschaft, Naturschutz und Gemeinde, um gemeinsam den Artenreichtum in der Kulturlandschaft zu erhalten und zu fördern.

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