Kevelaer Benins Botschafter auf Weihnachts-Gala

Kevelaer · "Sein Hiersein ist ganz wichtig für die Menschen. Er repräsentiert das Gesicht seines Landes." Dr. Elke Kleuren-Schryvers von Aktion pro Humanität spricht von Isidore Bio, den Botschafter der Republik Benin in Deutschland. "Die Zusammenarbeit mit der Regierung des Landes ist eine große Chance für die Menschen in Benin", sagt Kleuren-Schryvers.

Unzufrieden mit Klimagipfel

"Wir sind ein Entwicklungsland", nennt Isidore Bio die Notwendigkeit von Hilfsmaßnahmen von außen. "Aber man spricht von Benin kaum in den Medien, weil wir ein so kleines und friedliches Land sind. Frieden, Demokratie und Freiheit der Presse zeichnen Benin aus." Die neue Regierung hat viel Gutes für die Menschen vor Ort hervorgebracht. Der medizinisch notwendige Kaiserschnitt ist für die Mütter kostenfrei, ebenso die Gesundheitsbehandlung von Kindern bis fünf Jahren. Nicht zufrieden ist er, "wie alle Afrikaner" mit dem Ausgang des Weltklimagipfels. "Es gab nur eine Annährung für die Entwicklungsländer von den Industrieländern. Aber es gab keine Verpflichtungen."

Gestern Abend war der Botschafter Gaste der von Karl Timmermanns organisierten Weihnachtsgala. "Es wird wie die Jahre zuvor, sehr sehr gut sein und interessant," sagte er zuvor. Neben dem Unterhaltungswert steht der gute Zweck im Vordergrund. Die Spendengala unterstützt je hälftig die Frühförderstelle und Aktion pro Humanität.

Der Aktion pro Humanität steht Dr. Elke Kleuren-Schryvers vor. Finanzielle Unterstützung für ihre Projekte in Benin sind immer nötig, denn es gibt noch viel zu tun. "Dringend brauchen wir für das Krankenstationsprojekt in Gohomey ein Sprechzimmer und Behandlungsräume. Unser Wunsch für das kommende Jahr ist es, auch die Kreißsäle zu vergrößern." Das wurde dringend nötig, da immer mehr Familien das Angebot annehmen, im Krankenhaus zu gebären und nicht zu Hause.

"Das ist ein großer Vorteil für das Überleben der Kinder und Mütter", sagt Kleuren-Schryvers. Als das Thema Malaria genannt wird, nickt der Botschafter aus Benin. Das sei immer noch ein Problem, obwohl es mittlerweile ein staatliches Programm gibt, um Neugeborenen Moskitonetze zukommen zu lassen.

Mit 2,1 Prozent an Aidsinfizierten, liegt Benin unter anderen afrikanischen Ländern. "Aber trotzdem bleibt es eine Frage für die Entwicklung des ganzen Landes, wenn junge und mittelalte Menschen erkranken und den Lebensunterhalt nicht verdienen können", mahnt Kleuren-Schryvers. Schon wegen ihres Berufs als Ärztin liegt ihr die Gesundheit besonders am Herzen. Isidore Bio nennt Bildung, Infrastruktur und weitere wirtschaftliche Reformen als wichtige Projekte für eine gute Zukunft in Benin.

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(RP)
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