Kevelaer Baustelle hält nicht vom Bummeln ab

Kevelaer · Zum zweiten Mal drehte sich am Wochenende bei der "Fahrrad-Pause" alles um das liebste Fortbewegungsmittel der Niederrheiner. Auch die Geschäfte hatten geöffnet. Der Bürgermeister würde sich über weitere offene Sonntage freuen.

 Viele Besucher kamen gestern nach Kevelaer, und dann wurde es manchmal an der Baustelle eng, wenn die Gäste an der Seite am Bagger vorbei durch die Hauptstraße bummelten.

Viele Besucher kamen gestern nach Kevelaer, und dann wurde es manchmal an der Baustelle eng, wenn die Gäste an der Seite am Bagger vorbei durch die Hauptstraße bummelten.

Foto: Evers

Neben Ständen mit den besten Fahrradrouten, einem Sicherheits-Parcours der Verkehrswacht Kreis Kleve und vielen Angeboten von Händlern aus der Region war auch für die gastronomische Begleitung gesorgt. So schlenderte der ein oder andere genüsslich über den Peter-Plümpe-Platz und bewunderte die Angebote. Denn es geht auch immer um die Entschleunigung in der "Pause".

"Die Fahrradpause passt für uns auch als Stadt. Als Touristenstadt insgesamt", meint Bürgermeister Dominik Pichler. Denn der Fahrradtourismus habe gerade durch den Anschluss an das Fahrradnetz für Kevelaer eine wachsende Bedeutung. Besonders beliebt seien die Fahrradwallfahrten. "Diese nehmen stark zu. Sowohl an Anzahl als auch an Größe", berichtete Bernd Pool, Leiter des Stadtmarketing. Sollte die Zahl aber noch weiter steigen, könne das zu logistischen Problemen führen.

Auch am Sonntag gab es in Verbindung mit dem Stadtfest eine Fahrradwallfahrt, die mit einem Wortgottesdienst am Kapellenplatz endete. Natürlich gab es bei dem "Fahrradfest für die ganze Familie" auch für die kleinen Besucher jede Menge Mitmach-Attraktionen. Viele fuhren mit den Einrädern des RSV "Falke" Kervenheim - Kevelaer durch die Gegend, absolvierten gekonnt den Sicherheitsparkour oder wagten sich auf den "Bike Looping" mit Überschlag.

 Bürgermeister Dominik Pichler probierte ein Fahrrad aus, das hatte einen Hilfsmotor mit dem passenden Namen "Maria hilf".

Bürgermeister Dominik Pichler probierte ein Fahrrad aus, das hatte einen Hilfsmotor mit dem passenden Namen "Maria hilf".

Foto: Evers Gottfried

Geöffnet waren auch die Geschäfte. Und offenbar störte auch die Baustelle auf der Hauptstraße die Besucher nicht. Sie strömten in Scharen in die Stadt, vor allem als sich auch noch die Sonne zeigte.

Bekanntlich würde sich Kevelaer wünschen, dass es noch öfter verkaufsoffene Sonntag gibt. Ob die Regelung mit der neuen Landesregierung gelockert werde, bleibe abzuwarten, so der Bürgermeister. Noch stehe eine entsprechende Handreichung des Ministeriums aus. "Was im Gesetz steht, wissen wir ja. Da kann man viel reininterpretieren. Wir warten erst mal darauf, was die Landesregierung denkt", so Pichler. "Es ist auf jeden Fall eine spannende Zeit im Moment. Jedoch ist es derzeit eher ein Blick in die Glaskugel."

Der Bürgermeister freute sich auf jeden Fall über den Zuspruch der Aktion in der City und überlegte, welches der Räder er ausprobieren soll: "Ich hätte die Möglichkeit, Einrad zu fahren. Dann hätten alle Spaß daran, wie ich mich auf die Nase lege." Statt dessen entschied er sich für eins von Hubert Peters historischen Stücken. Um die zehn Sammlerstücke, meist aus den 70er Jahren, stellte Peters bei dem Stand von "Zweirad Peters" zur Schau. Viele Besucher blieben stehen und gerieten bei den alten Fahrrädern und Mofas ins Schwärmen. "Da kommen so viele Erinnerungen hoch, wenn sie sehen, was sie früher gefahren haben. Das erste Auto vergisst man schnell. An das erste Fahrrad erinnert man sich immer", meinte Peters. Die meisten Ausstellungsstücke hat er selbst restauriert und präsentiert diese immer abwechselnd im Geschäft.

Das Zweirad hat in all den Jahren nichts an seiner Aktualität verloren. "Fahrradfahren ist sehr attraktiv für Gesundheit, Fitness und Freizeit", schildert Christian Michalik, Besitzer des gleichnamigen Fahrradgeschäfts in der Innenstadt. "Besonders der Trend Richtung E-Rädern aller Art ist nicht mehr aufzuhalten. Der E-Bike-Anteil in Deutschland wird immer größer." Dabei beschränkt sich die Entwicklung nicht nur auf die älteren Generationen -viele junge Menschen nutzen die Fahrräder mit Unterstützung als Autoersatz. Neben E-Tandems, elektrischen City-Bikes und Cross-Rädern seien nun die "E-Mountainbikes" der neueste Trend auf dem Zweirad-Markt.

(jaro)
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