Kevelaer Baubeginn an "Terporten"-Fachmärkten

Kevelaer · Ab Frühjahr 2015 sollen die Kevelaerer einen großen Drogeriemarkt bekommen und günstige Schuhe und Alltagsmode am Rand der Innenstadt kaufen können. Bürgermeister Stibi als Verlierer eines Prozesses fand freundliche Worte.

 Die UBG-Gruppe eröffnet die Bauarbeiten am ehemaligen Terporten-Gelände mit dem "Baggerbiss".

Die UBG-Gruppe eröffnet die Bauarbeiten am ehemaligen Terporten-Gelände mit dem "Baggerbiss".

Foto: Gerhard Seybert

Als guter Verlierer zeigte sich Kevelaers Bürgermeister Axel Stibi gestern beim "Baggerbiss" zum Fachmarktzentrum auf dem ehemaligen Terporten-Gelände. Wie berichtet, hatte die Stadt einen Prozess mit dem Leonberger Unternehmen UBG verloren. Das Verwaltungsgericht wies die Kevelaerer Verwaltung an, Baurecht an der Ecke Lindenstraße / B 9 zu schaffen, damit dort ein Fachmarktzentrum entstehen kann. "Der eigentliche Genehmigungsprozess vollzog sich dann außerordentlich schnell", dankte UBG-Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner.

Es ist schon fast vier Jahre her, dass Rainer Gündert, der zweite Mann der süddeutschen Firma, erstmals in Kevelaer war. Die Unternehmensgruppe sucht fortlaufend Grundstücke zur Bebauung und wurde so auf die Kevelaerer Fläche aufmerksam gemacht. Von der Kleinstadt hatten die Leonberger mit ihrem "Jakobspilger" Wagner an der Spitze trotz der "eine Million Pilger" jährlich noch nie gehört. Dafür gefällt ihnen der Ort jetzt umso besser, und sie versicherten, die Eckbebauung architektonisch ansprechend zu gestalten. Denn die Fläche ist, darauf wies Stibi hin, für die Stadt durchaus wichtig. "Das Gelände erfährt durch die Bebauung eine erhebliche Aufwertung. Ich gebe zu, dass ich zuerst anderer Meinung war, aber der Respekt und die Höflichkeit gebieten es, dem Projekt jetzt Erfolg und den Segen der Gottesmutter zu wünschen."

Stibi sieht ein, dass Kevelaer - auch, was den Handel betrifft - Entwicklung braucht. Das hatte er anlässlich des jüngst fertiggestellten Entwurfs zum Einzelhandelskonzept betont, und das wiederholte er auch im gestrigen RP-Gespräch. Wie berichtet, haben große Teile der Kevelaerer Politik erhebliche Bedenken gegen Fachmärkte am Rande der Innenstadt. "Aber es besteht in Kevelaer eine erhebliche Nachfrage. Ein großer Teil der Kaufkraft fließt nach auswärts ab", weiß Rainer Gündert.

Drei bislang wenig vertretene Warengruppen werden ab Frühjahr 2015 in dem Komplex angeboten: Auf 850 Quadratmetern entsteht ein dm-Drogeriemarkt, auf 520 Quadratmetern eröffnet der Textiler Takko, K+K-Schuhe nimmt 450 Quadratmeter ein. Die Erschließung des Geländes erfolgt über die Lindenstraße, reichlich Parkraum wird vor dem Komplex und entlang der Bundesstraße entstehen.

Dass erst Gerichte entscheiden müssen, um gewerbliches Bauen zu ermöglichen, ist nicht selten, wissen die Projektentwickler. "Ein Großteil der kommunalen Bebauungspläne stellt sich als nicht-gerichtsfest heraus. Verwaltungen und Politik versuchen uns fast überall zu verhindern", erklärt Gündert. Auf der Fläche steht jetzt übrigens eine Webcam, die einmal stündlich ein aktuelles Bild vom Baufortschritt auf die UBG-Seite stellt.

(RP)
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