Kevelaer Bauarbeiten beginnen: Die Niers wird naturnah

Kevelaer · Der Niersverband hat mit den Arbeiten am ersten Bauabschnitt zur naturnahen Umgestaltung der Niers in Kessel begonnen. Der Bodenaushub wird durch eine Fachfirma abgefahren. Der Niersverband rechnet während der Bauzeit bis in den Sommer hinein mit einem phasenweise erhöhten Lkw-Aufkommen in Kessel. Die Abfuhr erfolgt vom Baufeld über die Nergenaer Straße, die Kranenburger Straße und die Driesbergstraße durch Kessel. Der Niersverband bittet die Anwohner um Verständnis.

 Die Niers bei Kessel. Dort wird der Niersverband mit den Arbeiten zur naturnahen Umgestaltung des Flusses beginnen. RP-Archivfoto:

Die Niers bei Kessel. Dort wird der Niersverband mit den Arbeiten zur naturnahen Umgestaltung des Flusses beginnen. RP-Archivfoto:

Foto: Evers

Fragen zum Projekt können unter der Email-Adresse niersinfo@niersverband.de oder über die Telefonnummer 02162 3704105 an den Niersverband gerichtet werden. Weitere Informationen sind auf der Homepage des Niersverbandes www.niersverband.de zu finden.

In der Nähe der Ortschaft Kessel bei Goch wird die Niers in zwei Teilabschnitten naturnah umgestaltet. Der erste Abschnitt (Teilbereich A - Kranenburger Straße) liegt beidseitig der Neuen Kranenburger Straße. Hier werden 430 Meter Niers in zwei neue Schleifen verlegt. Der zweite Abschnitt (Teilbereich B - Romberg) ist etwa 720 Meter lang und liegt zwischen Baggersee und Höhe der Kesseler Kirche.

Neben der Laufverlängerung und Verbreiterung wird der Gewässerlauf in beiden Bereichen mit Strukturelementen, zum Beispiel dicken Ästen und Baumstämmen, ausgestattet, um eine eigendynamische und dem Leitbild der Wasserrahmenrichtlinie entsprechende Gewässer- und Auenentwicklung zu initiieren. Es entstehen Nebenarme, Altarme, flache und steile Ufer, Ruhezonen für Tiere und Pflanzen sowie flachere und tiefere Gewässerbereiche. Durch die Maßnahme wird zudem der natürliche Rückhalteraum im Bereich Kessel vergrößert. Damit können kleinere Hochwasser in der Ersatzaue abgefangen und die Auswirkungen abgemildert werden. Gewässersohle, -ufer und Aue werden wieder zu attraktiven Lebensräumen für typische Vertreter der Tier- und Pflanzenwelt.

Die Wegeführung ist so angelegt, dass Bürger die "neue" Niers erleben können. Auf dem Hauptlauf wird das Befahren mit Paddelbooten möglich sein. Es wird aber auch unzugängliche Bereiche in den Nebenarmen geben.

Aus artenschutzrechtlichen Gründen kann im Zeitraum April bis August nur eingeschränkt oder gar nicht gearbeitet werden. Die Arbeiten für den zweiten Abschnitt sind daher ab Herbst 2018 geplant.

(RP)
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