Kevelaer Bankräuber sprengen einen Geldautomaten in Pfalzdorf

Kevelaer · Der Vorbau der Volksbank-Filiale ist bei einem Gasanschlag zerstört worden. Die Täter flüchteten – jedoch ohne Beute.

Geldautomat in Goch-Pfalzdorf gesprengt
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Der Vorbau der Volksbank-Filiale ist bei einem Gasanschlag zerstört worden. Die Täter flüchteten — jedoch ohne Beute.

Auch am Morgen nach der Tat sind die Schäden verheerend: die komplette Front des Bank-Vorbaus ist herausgerissen, Scheiben sind zersplittert oder direkt samt Rahmen herausgesprengt worden. Denn Unbekannte haben in der Nacht zu Montag eine Explosion an einem Geldautomaten in der Volksbank-Filiale an der Motzfeldstraße in Goch-Pfalzdorf verursacht.

Dass bei der Aktion niemandem etwas passiert ist, liegt wohl daran, dass die Täter gegen 2.30 Uhr zugeschlagen haben. Laut Polizei sind die Glas-Splitter bis zu 30 Meter weit geflogen. "Als ich heute Nacht den Anruf bekommen habe, dachte ich mir schon, dass der Schaden etwas größer ist", sagt Filialleiter Burkhard Simons. Jetzt steht er vor den Trümmern "seiner" Bank und sagt: "Das waren mit Sicherheit keine Laien".

"Nach den ersten Ermittlungen ist davon auszugehen, dass die Täter Gas in den Geldautomaten eingeleitet und es dann von außen zur Zündung gebrachten haben", sagt Polizeisprecher Manfred Jakobi. Ob es sich um das Werk einer professionellen Einbrecherbande handelt, wollte er nicht kommentieren. "Natürlich braucht man für so eine Tat schon hohe kriminelle Energie. Der entstandene Schaden lässt aber darauf schließen, dass die Explosion sehr unkontrolliert verursacht wurde", sagt Jakobi. Auch in der Filiale selber gibt es erhebliche Schäden.

"Die Druckwelle der Explosion hat auch die Tür in die Bank herausgerissen", sagt Filialleiter Burkhard Simons. Eine besorgte Kundin, die am Absperrband der Polizei steht, kann er aber sehr schnell beruhigen. "Die Tresore sind alle unbeschädigt. Da war niemand dran". Ersten Schätzungen der Polizei zur Folge liegen die Schäden im sechsstelligen Bereich.

Pech für die gescheiterten Bankräuber: Auch wenn die Zerstörung erheblich ist, Beute haben sie trotz des großen Aufwands nicht gemacht: Die Geldkassetten in dem Automaten hielten dem massiven Druck bei der Sprengung stand.

Nach der Explosion flohen die Täter mit einem silberfarbenem VW Golf, der in der selben Nacht auf der Rehmannstraße gestohlen worden war, in Richtung Louisendorf. Da sie bei ihrer Flucht beobachtet wurden, ließen die Räuber nach nur wenigen hundert Metern dieses Fluchtfahrzeug stehen. "Deshalb rufen wir die Bevölkerung dazu auf, der Polizei auch Informationen zu anderen verdächtigen Fahrzeugen zu melden", sagt Jakobi.

Filialleiter Burkhard Simons will so schnell wie möglich wieder öffnen. "Wir müssen jetzt sehen, wann wir provisorisch zurückkehren können", sagt er. Sachverständige müssen erst prüfen, ob der Vorbau einsturzgefährdet ist.

(RP/rl)
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