Kevelaer Bäcker vereint für den Krippenmarkt

Kevelaer · Erstmals darf sich Kevelaer auf einen Weihnachtsmarkt freuen, auf dem auch geselliges Essen und Trinken möglich sind. Durch die Einbeziehung des Museums wird eine Gastro-Meile möglich. Plätzchenbacken mit Kindern.

Die Weihnachtsmärkte in Kevelaer, Wachtendonk und Weeze 2015
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Die Weihnachtsmärkte in Kevelaer, Wachtendonk und Weeze 2015

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Foto: Gerhard Seybert

Diese Backstube ist wie gemacht, um traditionsreiches Handwerk zu präsentieren: Seit 1904 wird an der Busmannstraße 17 gebacken — Brot und Brötchen ebenso wie süße Leckereien. Gestern sahen jedoch nicht nur Betriebsleiter Heinz Janssen und sein Vater Heinrich nach dem rechten, sie hatten mitten im laufenden Betrieb Besuch von mehreren Berufskollegen. Und das sah keinesfalls nach argwöhnischem Sichten der Konkurrenz aus: Sehr harmonisch plauderten die im Verkehrsverein vertretenen Bäcker und Konditoren miteinander und erzählten, was sie für den ersten erweiterten Krippenmarkt geplant haben.

Einer, der ganz großes Interesse daran hat, die Kevelaerer Kaufleute und Handwerker zueinander zu bringen, ist Rainer Killich. Der neue Geschäftsführer des Verkehrsvereins hat sich vorgenommen, den Gemeinschaftsgeist der Mitglieder zu stärken. "Dass es klappen würde, die Bäcker für eine große Aktion auf dem Krippenmarkt zu interessieren, war nicht selbstverständlich", sagt Killich. Schließlich hat der Berufsstand gerade in der Vorweihnachtszeit Hochkonjunktur. "Der Auftritt funktioniert nur im Team", stimmt Heinz Platzer zu.

Der Sprecher der Hauptstraße ist froh darüber, dass das 25-jährige Bestehen des Krippenmarktes die Idee hervorgebracht hat, genussvolles Essen und Trinken auf den Markt zu holen. Das war so lange nicht möglich, wie der Krippenmarkt auf die Freiluftkapelle Forum Pax Christi beschränkt war. "Museumschef Dr. Schwering, der Bürgermeister und der Pastor waren jetzt damit einverstanden, die Fläche bis zum Museum auszudehnen und auch dessen Räume zum Teil noch mitzunutzen", freut sich Platzer.

 Kevelaers Bäcker, verstärkt um die Leitung des Verkehrsvereins sowie Gastwirtin und Dehoga-Vertreterin Christel Schiffer (rechts), werden im Team den Krippenmarkt in Schwung bringen.

Kevelaers Bäcker, verstärkt um die Leitung des Verkehrsvereins sowie Gastwirtin und Dehoga-Vertreterin Christel Schiffer (rechts), werden im Team den Krippenmarkt in Schwung bringen.

Foto: Gerhard Seybert

Fünf Betriebe — die Cafés Nederkorn, Heilen und Platzer, zudem die Bäcker Janssen-Heursen und Kammann — wollen vom 30. November bis zum 18. Dezember Schau-Backen. Die fünf Gruppen des städtischen Kindergartens werden an verschiedenen Tagen den Bäckern tatkräftig unter die Arme greifen und mit ihnen Spekulatius, Printen und andere Plätzchen backen (im kommenden Jahr wird ein anderer Kindergarten eingeladen). Anders als in der Alltagsproduktion werden beim Backen mit den Kindern die guten alten Holz-Models zum Einsatz kommen, die die Bäcker von ihren Vätern und Großvätern aufbewahrt haben. Jedes Unternehmen wird zudem seine Spezialitäten in den Vordergrund rücken — Fettgebackenes, Stollen, Marzipan oder Bratapfelkuchen dürften sicher dabei sein.

Der eigentliche Jubiläumstag des Krippenmarkts ist der 7. Dezember, ein Samstag. "An diesem Tag dürfen die Geschäfte in der Stadt bis 20 Uhr geöffnet sein. Da das Programm auf dem Krippenmarkt bis 22 Uhr andauern wird, können alle Händler noch mit uns feiern", freut sich Kammann. Auch das Museum, in dessen Räumen es auch an den anderen Tagen zahlreiche Angebote für Groß und Klein geben wird, bleibt am 7. Dezember bis zum späten Abend geöffnet. Männergesangsverein, Karl Timmermann und andere lokale Akteure sorgen für das musikalische Beiprogramm.

Der Kevelaerer Krippenmarkt wird ab Samstag, 30. November, täglich von 14 bis 18 Uhr, an den Wochenende von 11 bis 18 Uhr geöffnet sein. Alles, was es immer gegeben hat, wird auch diesmal vertreten sein, zudem aber eben noch mehr. Am 6. und 8. Dezember kommt jeweils gegen 15 Uhr der Nikolaus und verteilt Weckmänner.

(RP)
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