Kevelaer Asylunterkunft: Sorgen wegen des Brandschutzes

Kevelaer · Auf größtenteils skeptische Reaktionen stößt die scharfe Kritik des KBV-Vorsitzenden Udo Holtmann an den Plänen für eine Asylunterkunft. Holtmann hatte die Überlegung der Verwaltung, die Betroffenen möglicherweise in einem Hotel am Kapellenplatz unterzubringen, als "Blödsinn" und als Aktion auf "Grasnarben-Niveau" bezeichnet.

Allerdings hat die Verwaltung noch zwei weitere Objekte im Blick, die als dauerhafte Asylbewerberunterkunft möglich sind.

"Irgendwo müssen sie hin"

Ernst Umbach, Fraktionsvorsitzender der Unabhängigen Wähler-Union (UWU), meint: "Irgendwo müssen die Menschen ja hin. Und es ist ja gewünscht, dass sie nicht allzu weit von der Verwaltung entfernt leben, damit der Weg nicht zu weit ist."

Allerdings ist auch Umbach der Meinung, dass das Hotel am Kapellenplatz nicht die beste Lösung ist. "Alleine schon aus Gründen des Brand- und Unfallschutzes", sagt er. Wohlwollender betrachtet er die Idee, ein Mehrfamilienhaus an der Dürerstraße zu erwerben – derzeit die favorisierte Lösung der Verwaltung.

"Ich glaube, Herr Holtmann hat etwas überstürzt reagiert", sagt Ralf Angenendt, Fraktionsvorsitzender der SPD. "Es gibt schließlich drei Kaufvorschläge." Angenendt lobt die vorbereitende Arbeit der Verwaltung. "Ich finde es gut, dass die Verwaltung bei diesem Thema sehr intensiv und vernünftig recherchiert hat."

Ob der Kapellenplatz nun der ideale Standort sei, das sei freilich eine andere Frage. Auch der Sozialdemokrat ist skeptisch, was den Brandschutz in den Hotelgebäude angeht. Das sei allerdings seine persönliche Meinung, die Fraktion werde noch beraten.

Zurückhaltend zeigt sich Heinz-Peter Angenendt, der neue Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Grüne. Das Thema werde noch in der Fraktion besprochen. Allerdings habe er die Stellungnahme von FDP-Fraktionschef Klaus Sadowski zu dem Thema als "charmant" empfunden. Sadowski hatte erklärt, es sei gut, wenn Kevelaer mit der Ansiedlung der Asylbeweber am Kapellenplatz ein Zeichen setze, statt nur über gute Taten zu reden.

Vorsichtig bei seiner Stellungnahme zeigt sich auch CDU-Fraktionsvorsitzender Hansgerd Kronenberg. "Dazu kann ich im Moment wenig sagen." Die Christdemokraten wollen über die Verwaltungsvorlage noch beraten.

Haus kaufen oder neu bauen?

Die drei Kaufvorschläge sind nicht die einzigen Optionen, die von der Verwaltung in der Vorlage des Haupt- und Finanzausschusses genannt werden. Auch ein Neubau auf einem städtischen Grundstück oder einer neu zu erwerbenden Fläche wird von der Stadt erwogen.

Die öffentliche Sitzung am Donnerstag, 30. Juni, beginnt um 18.30 Uhr im Rathaus, Peter-Plümpe-Platz.

(RP)
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