Kevelaer Asyl: Alternativen für das Sporthotel

Kevelaer · Die Stadt möchte auf Dauer, dass die Geflüchteten nicht mehr in Gemeinschaftsunterkünften wohnen müssen. Daher hat der Rat gerade ein Konzept verabschiedet, das Wohnraum für die Asylbewerber sichern soll.

 Dieses Gebäude an der Karl-Leisner-Straße will die Stadt kaufen. Hier könnten später 50 Geflüchtete wohnen.

Dieses Gebäude an der Karl-Leisner-Straße will die Stadt kaufen. Hier könnten später 50 Geflüchtete wohnen.

Foto: Evers Gottfried

Derzeit leben etwa 430 Asylbewerber in Kevelaer. Sie sind in Mietwohnungen, städtischen Gebäuden und Gemeinschaftunterkünften untergebracht. Ein Großteil lebt in dem umgebauten früheren Sporthotel in Schravelen. Ziel der Stadt sei aber immer gewesen, die Geflüchteten auf Dauer nicht in Gemeinschaftsunterkünften unterzubringen, so Ludger Holla vom Bauamt. "Ziel ist, dass ihnen auf Dauer Appartement-Wohnungen zur Verfügung gestellt werden."

Daher ist es klare Zielsetzung der Verwaltung, den Mietvertrag für das Sporthotel nach dem Ablauf von fünf Jahren nicht mehr zu verlängern. Die Stadt hat ein Konzept entwickelt, wie die Lösung ohne Sporthotel aussehen kann.

 Das ist die Grünfläche an der Ecke Schubertstraße/Beethovenring. Es soll geprüft werden, ob hier ein Mehrfamilienhaus durch die GWS gebaut werden kann.

Das ist die Grünfläche an der Ecke Schubertstraße/Beethovenring. Es soll geprüft werden, ob hier ein Mehrfamilienhaus durch die GWS gebaut werden kann.

Foto: RP-Fotos (2) Gottfried Evers

Konkret geht es dabei um vier Punkte: In 2017 ist vorgesehen, das Gebäude Karl Leisner Straße 17 /17a zu kaufen. Das Objekt soll dann zu Appartements umgebaut werden. Etwa 50 Personen, auch Familien, könnten in den Appartements wohnen. Sechs Monate werden für die Realisierung dieses Projekts veranschlagt. Nächster Schritt wäre der Bau eines Mehrfamilienhauses auf einer Fläche an der Schubertstraße /Beethovenring durch die GWS. Hier könnten 20 bis 30 Asylbewerber wohnen. Etwa ein Jahr werde es dauern, bis das Haus bezugsfertig ist, so die derzeitige Planung

Dritte Option, die für 2017 vorgesehen ist, ist die Vermarktung des Grundstücks Haagsche Poort an einen Investor, der dort dann Mietwohnungen im unteren Preissegment errichten soll. 48 Plätze könnten hier entstehen. Wenn alles glatt läuft, könnte die Ausschreibung Ende 2017 erfolgen. Bezugsfertig wäre das neue Haus dann Ende 2018. Denkbar ist, dass das Objekt später als Appartements eventuell auch barrierefrei genutzt werden können.

Für die Projekte im Jahr 2017 sind im laufenden Jahr eine Million Euro in den Haushalt eingestellt.

2018 steht als vierte Maßnahme der Bau eines zweigeschossigen Hauses an. Entstehen soll es in Kervendonk an der Alten Heerstraße / Gelderner Straße. Hier soll für den Bau eines Doppelhauses mit insgesamt vier Wohneinheiten ein Investor gesucht werden. Für dieses Projekt müssten dann entsprechende Mittel in den nächsten Haushalt eingeplant werden. Der nächste Finanzplan wird bekanntlich ein Doppelhaushalt sein. Also werden Verwaltung und Politik die Summen gleich für zwei Jahre im Auge haben. Als weitere mögliche Option steht im Raum, in den geplanten Neubaugebieten an der Hüls, in Twisteden und Wetten zu prüfen, ob ein Projekt wie in Kervendonk möglich wäre.

Das Konzept hat der Rat gerade verabschiedet. Auf Initiative der CDU wurde in den Beschluss aufgenommen, dass in den Ortsteilen immer geprüft werden solle, ob nicht Baulücken oder bestehende Gebäude genutzt werden können. Befürchtung ist nämlich, dass die Flächen in Neubaugebieten sonst für die Ortschaft selbst nicht mehr zur Verfügung stehen. Mit der Bezirksregierung soll abgeklärt werden, dass die Inanspruchnahme von Flächen in Neubaugebieten nicht auf das Bau-Kontingent in den Ortschaften angerechnet werde.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort