Kevelaer Mit dem Ballon über die Loreley

Kevelaer · Die Eisenbahnfreunde Kevelaer präsentierten das neue Modell eines Heißluftballons. Wie die gesamte Modellanlage ist es der Wirklichkeit detailgetreu nachempfunden. Die Anlage befindet sich im Keller des Konzert- und Bühnenhauses.

Die Ausstellung der Modell-Eisenbahn-Freunde stieß bei den Besuchern auf großes Interesse.

Die Ausstellung der Modell-Eisenbahn-Freunde stieß bei den Besuchern auf großes Interesse.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

. Auf dem Plateau des Loreleyfelsens findet gerade ein Konzert statt. In einer Spielpause hören die Konzertbesucher das typische Geräusch des Gasbrenners eines Heißluftballons, Sekunden später sehen sie, wie er aufsteigt über den Wipfeln der Tannen. Seine Aufschrift in Blau-Gelb: „Kevelaer – unverwechselbar“.

Er schwebt vom Wind getrieben über das Rheintal bei Bonn – nicht wirklich, aber täuschend echt ist die Landschaft, die sich in Wirklichkeit im Keller der Öffentlichen Begegnungsstätte in Kevelaer befindet. Gebaut wurde sie von den Eisenbahnfreunden Kevelaer, die bei ihrer jüngsten Ausstellung das Modell des Heißluftballons als ihre neueste Errungenschaft der Öffentlichkeit präsentierten. „Wir sind der einzige Modelleisenbahnverein in Deutschland, der einen solchen Ballon hat“, sagte der Vorsitzende des Vereins, Helmut Hertgens.

Über das Niersfunding, eine Spendenaktion, unterstützt durch die Volksbank an der Niers, konnten die Bauteile für das Modell des Heißluftballons angeschafft werden. Er startet alle zehn Minuten und macht eine fünf Minuten lange Bilderbuchfahrt über die Modellanlage. Ausgerüstet mit einer Live-Kamera zeigt er Luftaufnahmen der Modell-Landschaft, über die er fährt.

 Der Heißluftballon gehörte zu den Attraktionen der Ausstellung. Finanziert wurden die Bauteile durch das Niersfunding der Volksbank.

Der Heißluftballon gehörte zu den Attraktionen der Ausstellung. Finanziert wurden die Bauteile durch das Niersfunding der Volksbank.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Wie auch die 16 verschiedenen Züge der Anlage ist der Ballon computergesteuert. Um die Programmierung kümmerte sich Markus Balzen, sein Vater Josef hat das Modell zusammengebaut. Wie alles auf der 25 Quadratmeter großen Anlage ist die Realität bis in die kleinsten Details nachgebaut. Der Gasbrenner ist sogar ganz echt, denn hier brennt reales Feuer, das den Ballon zum Steigen bringt. Die zahlreichen Besucher der Ausstellung konnten noch viele faszinierende Einzelheiten der Landschaft zwischen Bonn und dem Loreley-Felsen entdecken: ein Autokino mit großer Leinwand, auf der bewegte Bilder zu sehen sind, ein fahrendes Segelschiff auf einem See, und die Loks haben rauchende Schornsteine – denn im Vorbeifahren gibt Markus Balzen schnell ein bisschen Dampföl mit einer winzigen Spritze darauf.

Zu sehen ist auch das Fantasieschloss „Falkenstein“, Weinberge, beleuchtete Häuser. Wie im echten Leben auch, gibt es illegale Müllkippen in der Landschaft, Wanderer, einen Kiosk, und als besonders witziges Detail ein Haus, in dessen Innern sich ebenfalls eine Modelleisenbahn bewegt. Als ein weiteres Highlight zeigt Helmut Hertgens einen Passagierbus, der eine vorgegebene Strecke fährt. „Neben dem Schienenverkehr bauen wir so auch den Straßenverkehr aus“, so Hertgens.

Dann werden auch die Bahnschranken betrieben und auf Auto- und Zugverkehr abgestimmt. Der Computer-Leitstand ähnelt schon jetzt den Leit-Zentren der Bundesbahn. Gibt es auch schon mal Störungen? „Natürlich, auch das ist möglich“, sagt der Vorsitzende. Man müsse eben aufpassen und immer das ganze System im Blick haben – wie in Wirklichkeit.

Die Eisenbahnfreunde Kevelaer gibt es seit 1979. Ihr erstes Domizil war im Bahnhofsgebäude, seit 2005 ist ihr Clubheim in der Öffentlichen Begegnungsstätte neben dem Konzert- und Bühnenhaus.

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