Ehrenamt Ambulante Hospizgruppe besteht 20 Jahre

WINNEKENDONK · Schon lange ist es der Gruppe aus Kevelaer wichtig, schwer erkrankte Menschen auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Der runde Geburtstag wurde nun gemeinsam in Winnekendonk gefeiert.

 Die Ambulante Hospizgruppe Kevelaer hat ihre Räumlichkeiten in der Luxemburger Galerie.    RP -foto: evers (Archiv)

Die Ambulante Hospizgruppe Kevelaer hat ihre Räumlichkeiten in der Luxemburger Galerie. RP -foto: evers (Archiv)

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Seit 20 Jahren ist es der Ambulanten Hospizgruppe Kevelaer ein Hauptanliegen, Schwerstkranke und Sterbende auf ihrem letzten Weg einfühlsam zu begleiten. Gefeiert wurde das 20-jährige Bestehen am Wochenende in der Öffentlichen Begegnungsstätte Winnekendonk.

Teamsprecher Hans-Wilhelm de Haan sprach den zahlreichen Ehrenamtlichen, die auch den betroffenen Angehörigen und Trauernden in der Zeit nach einem Todesfall beistehen, mit einem Zitat von Mildred Scheel Dank und Anerkennung aus: „Es sind nicht die großen Worte, die in der Gemeinschaft grundsätzliches bewegen: es sind die vielen kleinen Taten der Einzelnen.“

In seiner Festansprache ging der Ortsvorsteher Winnekendonks und Ehrenbürger der Stadt Kevelaer, Hansgerd Kronenberg, auf die Parallele zur Öffentlichen Begegnungsstätte ein, die ebenfalls 20 Jahre alt ist und das gleiche Anliegen wie ein Hospiz hegt: Nämlich ein Ort der Begegnung zu sein.

Er erinnerte an die Zeit, als Ordensschwestern Hausbesuche machten und Kranke oder Sterbende bis zu ihrem Tod begleiteten. Strukturveränderungen und Umwälzungen im Familienleben mussten im Laufe der Zeit neuen Lebensumständen angepasst werden, so dass Hospize und so auch vor 20 Jahren die Ambulante Hospizgruppe Kevelaer entstand und die Aufgaben übernahmen, die früher im Zusammenleben der Mehrgenerationen selbstverständlich waren. „Es ist von Gott gefügt, dass alle Menschen sterben müssen, manchmal nicht schnell, sondern individuell und langwierig,“ sagte Hansgerd Kronenberg. Deshalb wünschte er dem Verein weiterhin Aufmerksamkeit und Anerkennung in der Öffentlichkeit.

Die Grußworte von Gründungsmitglied Dr. Johannes Horlemann, Präsident der Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin, verlas Schatzmeister Georg Tomasik: „Ambulant vor stationär ist immer noch berechtigt.“ Er wünschte den Mitgliedern in allem Tun und Wirken weiterhin viel Kraft.

Dass die Ambulante Hospizgruppe Teil eines palliativen Netzwerkes geworden ist, liegt unter anderem auch an der Bindung zur Internationale Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand (IGSL). Das Mitglied des Bundesvorstands, Dietmar Osenberg, beendete seine Ansprache mit einem schwedischen Waldmärchen namens „Was ist das Leben?“.

Anschließend wechselten klassische Gitarrenklänge des Duos Vollrausch (Thomas Geiselbrecht & Stephanie Rausch) mit szenischen Lesungen von „mini-art“ mit Crisha Ohler und Sjef van der Linden. In der Geschichte „Gevatter Tod“ ging es darum, dass der Storch die Menschen bringt und Freund Hein sie holt.

Die Tanzoase Farah sowie das Gesangsduo Simone Sanna und Reinhold Kohls schlossen das Programm ab.

Info: Die Ambulante Hospizgruppe Kevelaer ist der IGSL Internationale Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand angeschlossen. Sie pflegt außerdem Kooperationen mit dem Verein Herzenswunsch Niederrhein und dem Theater mini-art in Bedburg-Hau.

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