Kevelaer Am Sonntag geht es um die Rathäuser

Kevelaer · Die Wahlbeteiligung ist das große Thema im Vorfeld der Abstimmung über die Bürgermeister gewesen. Legt man die Zahl der Briefwähler zugrunde, sieht es danach aus, dass das Ergebnis des Vorjahres erreicht werden kann.

/ WEEZE Eine Sache steht schon fest: Die Bürgermeisterkandidaten werden etwas länger warten müssen. Denn da genau vorgeschrieben ist, in welcher Reihenfolge die Stimmen auszuzählen sind, werden sich die Helfer in den Wahllokalen erst einmal den Packen mit den Stimmen für den Landrat schnappen. Sind die ausgezählt, ist die Bürgermeisterwahl an der Reihe.

Da es diesmal keine Zweitstimmen gibt und die Stimmzettel recht übersichtlich sind, gehen die Wahlleiter in den Kommunen davon aus, dass relativ zügig ausgezählt wird. Es wird damit gerechnet, dass gegen 19.30 Uhr feststehen dürfte, wer in den nächsten fünf Jahren Chef im Rathaus ist.

Das große Thema ist für viele die Frage nach der Wahlbeteiligung. Denn da eine reine Bürgermeister-Wahl Neuland ist, weiß keiner, ob die Menschen auch dann zur Wahlurne gehen. Schaut man allerdings auf die Zahl der abgegeben Briefwahlstimmen, dürfte die Wahlbeteiligung durchaus im Rahmen der Wahl im letzten Jahr liegen als die Räte in den Städten und Kommunen gewählt wurden.

In Kevelaer hatten bis gestern Mittag 2383 der 23 790 Wahlberechtigten Briefwahl beantragt. Das sind fast so viel wie vor einem Jahr als der Stadtrat gewählt wurde. Damals gab es 2401 Briefwähler und am Ende eine Wahlbeteiligung von 49,36 Prozent. Vor sechs Jahren als Bürgermeister und Rat gemeinsam gewählt wurden, hatten in Kevelaer 2680 per Brief abgestimmt. Die Wahlbeteiligung lag da bei 56,68 Prozent. In Weeze, wo mit Bürgermeister Ulrich Francken nur ein Kandidat antritt, hatten bis gestern 618 von 9250 Stimmberechtigten per Brief gewählt. 2014 waren es 808 gewesen bei einer wahlbeteiligung von 40 Prozent, vor sechs Jahren gab es 734 Briefwähler bei einer Wahlbeteiligung von 49,8 Prozent. Alle Kandidaten haben noch einmal an die Bürger appelliert, auf jeden Fall zur Urne zu gehen. Eine gute Wahlbeteiligung sei auch ein wichtiges Signal nach außen, hieß es immer wieder.

Obwohl eigentlich gestern Abend die Frist für die Anforderung der Briefwahlunterlagen ablief, ist es unter bestimmten Voraussetzungen auch möglich, noch bis Sonntag, 15 Uhr, Briefwahl zu beantragen. Dann müsste bei einer Erkrankung aber ein ärztliches Attest vorgelegt werden.

In Kevelaer werden die Wahlergebnisse im Rathaus präsentiert. Alle sind eingeladen, sich ab 18 Uhr, im Ratssaal , über die aktuellen Ergebnisse aus Kevelaer bei den beiden Wahlen (Bürgermeister, Landrat) zu informieren. Unmittelbar nach Bekanntwerden der ersten Ergebnisse aus den Wahlbezirken finden Hochrechnungen statt. Die Ergebnisse und Hochrechnungen werden auf verschiedenen Projektionsflächen präsentiert.

Im Ratssaal werden auch die beiden Kandidaten den Ausgang der Wahl verfolgen. "Zuversichtlich, aber angespannt", so formulierte Bürgermeister Dr. Axel Stibi seine aktuelle Gefühlslage. Auch sein Herausforderer Dr. Dominik Pichler (SPD) wird im Ratssaal dabei sein. Klar ist, dass in Kevelaer auf jeden Fall schon am Sonntag eine Entscheidung fällt. Bei zwei Kandidaten ist eine Stichwahl logischerweise ausgeschlossen.

In Weeze ist die Lage noch übersichtlicher. Ulrich Francken (CDU) ist der einzige Bewerber. Trotzdem findet eine "richtige" Wahl statt. Denn auf dem Stimmzettel können die Wähler auch "Nein" ankreuzen. Francken muss mehr "Ja"-Stimmen bekommen, um weiter im Amt zu bleiben.

In Weeze werden die Ergebnisse der Wahl ebenfalls ab 18 Uhr im Foyer des Rathauses präsentiert. Dort wird dann auch Ulrich Francken den Ausgang der Wahl verfolgen.

(RP)
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