875 Jahre Bauernschaft Altes Handwerk zum Keylaer-Jubiläum

Seit 875 Jahren gibt es die Kevelaerer Bauernschaft. Dieses Jubiläum wurde bunt gefeiert – auch sportlich. Rund 40 Läufer joggten am Hauptfesttag die Runde um die Keylaer, Niederländer präsentierten ihr altes Handwerk und Pfarrer Gregor Kauling segnete Traktoren.

 Ben Spreeuwenberg aus der Niederländischen Grenzgemeinde Horst präsentierte Körbe, die aus Weidenholz geflochten wurden.

Ben Spreeuwenberg aus der Niederländischen Grenzgemeinde Horst präsentierte Körbe, die aus Weidenholz geflochten wurden.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Eine äußerst programmreiche Festwoche fand am Sonntag  ihren großen Ausklang. Die St.-Hubertus-Gilde zelebrierte zusammen mit zahlreichen Menschen aus Keylaer und Umgebung den Hauptfesttag zum 875-jährigen Bestehen der Kevelaerer Bauernschaft. Knapp 40 Läufer und Walker nahmen bei bestem Laufwetter die große Runde, einmal um Keylaer, auf sich. Im Anschluss an den Familiengottesdienst startete der erste Hubertuslauf um 12 Uhr. „Wir sind von der Hubertuskapelle losgelaufen“, informierte Manfred Halleck, Vorsitzender beim Lauf- und Walkingtreff Kevelaer. Je nach Laufbereitschaft gab es unterschiedlich lange Strecken für die Teilnehmer zu laufen. „Wir hatten ein Gruppe, die sieben und eine die fünf Kilometer gelaufen ist“, erzählte er. Gegen 12.45 Uhr trafen die schnellsten Läufer am Hubertushaus ein. Die letzten beendeten ihren Lauf nur wenige Minuten nach ein Uhr am Mittag. „Von unserem Verein sind bestimmt 35 Leute mitgelaufen“, freute sich Halleck. „Schade, dass trotz der Werbung, die wir gemacht haben kaum Externe mitgelaufen sind. Von den Jungschützen hätten ja mal welche mitmachen können“, sprach er mit einem Grinsen.

Etwa 20 Traktoren, sowohl Oldtimer aus den 50er-Jahren als auch moderne Frontlader der Firma Claas, standen auf dem Platz vor dem Hubertushaus. St.-Marien-Pfarrer Gregor Kauling hielt um Punkt 13 Uhr eine Predigt, in der er Gott den Herrn bat, die Traktoren sowie die Fahrer zu segnen. Im Anschluss ging er mit dem Aspergill (Weihwasserwedel) umher, um alle Traktoren zu segnen.

In dem großen Zelt vor dem Huberthaus stellten rund ein Dutzend Aussteller aus den Niederlanden ihr Handwerk vor. Wilhelm Valkenburg, eine Frohnatur aus dem Nachbarland, zeigte eindrucksvoll, wie man mit einer 150 Jahre alten Handdruckpresse Bierdeckel und weitere Artikel individuell mit Schriftzügen bedrucken kann. Wer Lust hatte, der durfte sogar selber einmal das alte Handwerk ausüben. Für die weiblichen Besucher hatte der Charmeur mit 66 Jahren Berufserfahrung vorgefertigte Lesezeichen mit Sprichwörtern parat, die er mit dem individuellen Namen des Besuchers bedruckte und anschließend verschenkte.

Joke van Rooijen zeigte beim Spinnen ihren Standgästen, wie man aus Schafswolle einen Faden macht. Andre Scaf aus Wanssum präsentierte eigenständig hergestellte afrikanische Holzskulpturen. Auch am Stand von Hans Cornelissen wurde mit Holz gearbeitet. Er präsentierte kleine Holzkisten und weitere Accessoires, die mit filigraner Schnitzarbeit angefertigt wurden. Ben Spreeuwenberg aus der niederländischen Grenzgemeinde Horst präsentierte Körbe und weitere Gegenstände, die aus Weidenholz geflochten wurden.

Die Blaskapelle „Stall-Freunde“ aus dem holländischen Dorf Wintelre sorgte ab 13 Uhr mit Tschechischer Volksmusik, die sehr der Bayrischen ähnelt, für musikalische Unterhaltung. Wer eher auf andere Musikgenres steht, der konnte mit einer Planwagen- oder Kutschenfahrt für einen schmalen Taler die Flucht ergreifen. Einen herzhaften Snack für zwischendurch gab es am Stand von Croonenbroek. Im Hubertushaus konnte man für kleines Geld Waffeln oder ein Stück Kuchen kaufen. Wer frisches Obst und Gemüse mit nach Hause nehmen wollte, der konnte am Stand vom Spargel- und Erdbeerhof Baumanns einen sonntäglichen Einkauf machen. Für die Kleinen wurde eine Hüpfburg aufgebaut, auch gab es ein Kinderkarussell sowie ein Shuffleboard. Zudem durften die Jüngsten bei Werner Gerhards gemeinsam mit Helfern ihren eigenen Apfelsaft pressen und probieren.

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