Kreis Kleve Airport Weeze für Streikchaos gerüstet

Weeze · Das Bangen um den Streik der Fluglotsen verhagelt Urlaubern auch in dieser Woche wieder den entspannten Start in die Ferien. Am heutigen Dienstag hat die Gewerkschaft der Fluglotsen erneut einen Streik angekündigt.

Das ist der Airport Weeze
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Zwischen sechs und zwölf Uhr sollen Fluggäste am Boden sitzengelassen werden. Auch auf dem Flughafen Weeze könnte der Verkehr zeitweise zum Stillstand kommen: "In die mögliche Streikzeit fallen bei uns 13 Starts und Landungen. Betroffen davon sind dann bis zu 2500 Passagiere", so Airport-Sprecher Holger Terhorst.

Ernstfall

Der Flughafen bereitet sich — wie schon zur Streikwarnung vergangene Woche — auf dem Ernstfall vor: An den Informationsschaltern werden Fluggäste von zusätzlichem Personal betreut. Für Verpflegung haben die Bistros am Flughafen rund um die Uhr geöffnet.

Beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) hat man außerdem vorsorglich 100 Feldbetten reserviert. Wenn die Streikzeit auch für den Vormittag angesetzt ist, könnten diese dennoch gebraucht werden, sagt Terhorst: "Wenn die morgendlichen Flüge ausfallen, kann das auch auf spätere Flüge Auswirkungen haben." Zum Aufbau der Betten sind außerdem fünf bis zehn Helfer eingeplant. "Das läuft unkompliziert, innerhalb von zwei Stunden könnten die Betten am Flughafen sein", sagt Claus Stephan vom Katastrophenschutz des Landesverbandes Düsseldorf Nordrhein. Die Zusammenarbeit zwischen Weeze und dem DRK habe bereits in der Vergangenheit gut funktioniert: Aschewolke und Winterwetter hatten eine Lieferung von Feldbetten nötig gemacht.

Chaos

Enttäuschte Reisende müssen zumindest nicht um ihr Geld bangen: Wird ein Flug kurzfristig annulliert, muss die Fluggesellschaft den vollen Preis inklusive Steuern und Gebühren zurückzahlen. Bei Verspätungen haben die Geschädigten Anspruch auf Mahlzeiten, Getränke und Telefonate.

Während der Flughafen versucht, dem möglichen Chaos vorzubeugen, geht die Fluggesellschaft Ryanair auf Konfrontationskurs: Die Linie, die den Großteil der Fluggäste am Standort Weeze befördert, forderte gestern von EU und Bundesregierung, weitere Streiks der Fluglotsen zu unterbinden: Für "essentielle Flughafendienstleistungen" solle das Streikrecht nicht gelten, so Ryanair-Sprecher Stephen McNamara.

(RP/jul)
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