Kevelaer Achterhoek zweimal unter Preisträgern

Kevelaer · Im feierlichen Rahmen sind gestern die Marketingpreise in Kevelaer verliehen worden. Zu den Gewinnern gehören der Kaffeehimmel, der Möllenhof und Walther Faltsysteme. Eine besondere Ehrung bekam das Dorf Achterhoek.

 Sonderpreis für Achterhoek: Johannes Baaken (l.) und Willi Gietmann.

Sonderpreis für Achterhoek: Johannes Baaken (l.) und Willi Gietmann.

Foto: Seybert Gerhard

Ein kleiner Ortsteil stand beim Marketingpreis gestern Abend besonders im Fokus: Achterhoek hat durch den Einzug ins Bundesfinale beim Dorfwettbewerb für Aufsehen gesorgt. Daher zeichnete Bürgermeister Dominik Pichler die Dorfgemeinschaft mit einem Sonderpreis aus.

"Als ich den Anruf bekam, war ich total überrascht. Das ist Wahnsinn. Es ist das erste Mal, dass ein Ort mit dem Marketingpreis geehrt wird", freute sich Willi Gietmann, Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft Achterhoek. Der Preis sei eine Auszeichnung für den ganzen Ort, jeder der 480 Einwohner habe ihn verdient. "Ich habe nie damit gerechnet. Es zeigt aber, dass der Weg, den wir hier gehen, richtig ist." Die Auszeichnung zeige auch, dass die Stadt Kevelaer würdige, dass mit den Erfolgen von Achterhoek auch Werbung für die ganze Stadt gemacht werde. So sah es auch der Initiativpreis Wirtschaft, der sich einstimmig für Achterhoek aussprach. Die enorme Außenwirkung durch die Auszeichnung im Landes- und Bundeswettbewerb strahle für den Standort Kevelaer weit über die Grenzen der Stadt hinaus. Die Dorfgemeinschaft Achterhoek erhielt auf Landesebene "Gold" und auf Bundesebene im Sommer "Silber". Am 27. Januar 2017 werden die Vertreter aus Achterhoek diese Auszeichnung in der Bundeshauptstadt Berlin entgegen nehmen.

Und auch der Marketingpreis im Bereich "Agrobusiness" ging nach Achterhoek: Hier gewann der Möllenhof, eine Firma auf einem mehr als 150 Jahre alten Bauernhof an der Grenze zu Kapellen. "Wir waren sehr überrascht, als wir von der Ehrung erfahren haben, denn schließlich liegen wir hier am äußersten Zipfel von Kevelaer", sagt Jörg Werner, der sich freute, dass die Arbeit in dieser Region eben auch gewürdigt werde. "Wir haben uns sehr über die Auszeichnung gefreut, es ist eine schöne Sache, wenn die eigene Arbeit auf größerer Ebene zur Kenntnis genommen wird." Zur Zeit als das Thema noch in den Kinderschuhen steckte, sei "Bio" auf dem Möllenhof bereits gelebt worden, heißt es in der Würdigung der Stadt Kevelaer. Der respektvolle Umgang mit der Natur und ihren Geschöpfen sei seit der Firmengründung in den 60er Jahren stets Leitgedanke des Wirtschaftens gewesen.

Auch die Firma Walther Faltsysteme gehört zu den Preisträgern. Das Unternehmen erhielt die Auszeichnung im Bereich "Dienstleistung, Handwerk und Handel". "Das ist für uns Anerkennung und Wertschätzung unserer Präsenz und Arbeit am Niederrhein", sagt Thomas Wiederer, einer von zwei Geschäftsführern des Unternehmens. Der Preis sei Lohn für die Fokussierung auf den Standort Kevelaer und zudem die Würdigung der Verbundenheit mit der Firma Formex Plastik GmbH. Die beiden Unternehmen sind eng miteinander verflochten. "Individuelle Lösungen statt simplem Katalogverkauf" lautet die Maxime der Firma, die Lager- und Transportboxen für den Logistikbereich entwickelt. "Mit Innovationen werden immer neue Maßstäbe im Bereich der Falt- und klappbaren Mehrwegboxen gesetzt, zum Beispiel bei der Anpassung an automatische Förderanlagen oder für die individuellen Anforderungen der Transport-Logistik im stark wachsenen E-Commerce-Sektor", heißt es in der Würdigung der Stadt.

 Agrobusiness: Der Möllenhof setzt auf respektvollen Umgang mit Tieren.

Agrobusiness: Der Möllenhof setzt auf respektvollen Umgang mit Tieren.

Foto: Seybert Gerhard

Im Bereich "Unternehmensgründer" ging der Preis an die Kaffeerösterei Kaffeehimmel & Co. Im Mai 2015 hatte sich Guido Thelen in Kevelaer seinen Traum verwirklicht. In seinem Geschäft röstet er aus Bio-Rohkaffee mit "irdischen" Mitteln "himmlische Spezialitätenkaffees". Kaffee wie früher genießen, das ist das Ziel des 49-Jährigen. "Der Preis bedeutet mir sehr viel, er bestätigt mich in meiner Arbeit und zeigt, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind", sagt er. Er fühle sich in Kevelaer sehr gut aufgehoben, umso mehr freue es ihn, dass die Stadt ihn nun auszeichne. "Die Arbeit hier macht richtig Spaß, die Auszeichnung ist da natürlich zusätzlicher Ansporn für die Zukunft."

Die Preisträger wurden gestern im festlichen Rahmen im Konzert- und Bühnenhaus geehrt.

(RP)
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