Kevelaer 21 Kartons mit Arsen im Gebüsch gefunden

Kevelaer · Die Polizei hat Dienstag eine große Menge des Gifts in Kervenheim sichergestellt. Der Stoff befand sich in Kisten direkt in der Nähe der Autobahnabfahrt. Die Kartons sollen aus einem Diebstahl in Duisburg stammen.

Kevelaer: Gift in Gebüsch gefunden
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Es ist ein unglaublicher Fund, den ein Mitarbeiter der Straßenmeisterei Dienstag an der Schloss-Wissener-Straße machte. Direkt an der Autobahnabfahrt Kervenheim/Uedem entdeckte er 21 große Kisten. Weil diese ihm merkwürdig vorkamen, verständigte er die Polizei. Die schaltete auch noch Feuerwehr und Ordnungsamt ein.

Bei der Überprüfung der Kennzeichnung der Behälter stellten die Behörden fest, dass es sich bei dem Pulver in den Kisten um Arsen handelt. Da Arsen hochgiftig ist, war besondere Vorsicht geboten. Glücklicherweise seien die Pakete so gut wie unbeschädigt gewesen. Weder Wasser noch Boden seien damit in Berührung gekommen und kontaminiert worden, so ein Polizeisprecher.

Zunächst vermuteten die Beamten, dass das Arsen in den Niederlanden bei einem Unternehmen gestohlen worden sei. Im Zuge der Ermittlungen stieß die Polizei allerdings auf einen Fall in Duisburg. Dort war vor vier Monaten ein niederländischer Lkw von Unbekannten leergeräumt worden. In dem Lastwagen hatten sich Kisten mit 250 Kilogramm des hochgiftigen Arsens befunden. Die Beamten vermuten, dass der Fund in Kervenheim aus diesem Diebstahl stammt. Daher stellte sich die Frage, wo die anderen Pakete geblieben sind. Weil es durchaus möglich schien, dass auch diese Kisten in der Umgebung lägen, wurde der Bereich weiträumig abgesucht. Zur Unterstützung setzte die Polizei auch einen Hubschrauber ein. Weitere Kisten mit Arsen wurden allerdings nicht gefunden. Die Kartons mit dem Gift stellte die Polizei sicher. Insgesamt waren es 210 Kilogramm.

Offen sei, wie lange die Kartons schon an der Autobahnabfahrt lagerten, so Polizeisprecher Michael Ermers. Dem Zustand der Kisten nach zu urteilen könnten sie vor nicht allzu langer Zeit an der Stelle deponiert worden sein. Dafür spricht auch, dass der Fundort gut sichtbar direkt vor der Autobahnabfahrt liegt. Hier hätten ihn Autofahrer bestimmt schon entdeckt.

Es scheint durchaus denkbar, dass die Täter das Arsen gar nicht gezielt gestohlen haben, so die Polizei. Es sei möglich, dass sie sich für den Diebstahl rein zufällig den Lastwagen in Duisburg ausgesucht hatten. Als die Diebe ihren Fund dann nicht verkaufen konnten, entsorgten sie ihn in Kervenheim. Der Ort biete sich an, weil er direkt an der Autobahn liegt und sich die Unbekannten so wieder gut aus dem Staub machen konnten.

Die Polizei sucht jetzt nach Zeugen. Wer etwas beobachtet hat, sollte die Kripo in Kalkar unter der Nummer 02824 880 kontaktieren.

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