Kevelaer 1,12 Millionen vom Bund für Kevelaers neues Schwimmbecken

Kevelaer · Am 1. Juli 2017 soll der Startschuss für das lang umkämpfte Projekt fallen. Auf 2,7 Millionen Euro belaufen sich die Gesamtkosten.

Ja, es sei eine ihre letzten Amtshandlungen für dieses Jahr und gleich nach dem Termin in Kevelaer werde sie ins Büro fahren, die Akten wegräumen und den Weihnachtsurlaub beginnen lassen, sagte Bundesministerin Barbara Hendricks. Und sie hatte Geld dabei, besser gesagt einen Bescheid über die Förderung des Projekts "Lehrschwimmbecken". 1,12 Millionen Euro gibt es dafür vom Bund. Das sind 45 Prozent der gesamten Projektsumme. Bürgermeister Dominik Pichler nannte das Thema Lehrschwimmbecken "eine Leidensgeschichte" und "politisch hoch umkämpft". Beim Förderprogramm des Bundesbauministeriums hätte man schauen wollen, "ob wir eine Chance bekommen", drückt es der Bürgermeister aus. Insgesamt bekamen 56 Projekte bundesweit einen Zuschlag. "Man muss schon großes Glück haben, um dabei zu sein", sagt Hendricks. Aber Glück allein reichte nicht aus. Der Antrag musste auch als förderungswürdig angesehen werden. Gepunktet habe Kevelaer mit dem Ziel des Lehrschwimmbeckens "Jedes Kind soll schwimmen können". Damit seien Gesundheits- und Sicherheitsaspekte zum Zuge gekommen, erklärt die Ministerin. Außerdem sei das Besondere die Zusammenarbeit mit dem Bäderverein, der das Lehrschwimmbecken mitfinanziere, so die Ministerin.

Insgesamt sollen sich die Kosten für das zehn mal 15 Meter große Lehrschwimmbecken auf 2,7 Millionen Euro belaufen. Das Bauvorhaben soll am 1. Juli 2017 gestartet werden. Das Gebäude für das Lehrschwimmbecken soll an das bestehende Hallenbad anschließen. "Es wird nicht ganz ohne Beeinträchtigung gehen", sagt Kämmerer Ralf Püplichuisen. Das Lehrschwimmbecken sei "eine Super-Ergänzung zum Sole-Park", schwärmt der Kämmerer. Der Bürgermeister stimmt auch nachdenkliche Töne an. "Wir hoffen, dass es eine Erfolgsgeschichte wird und kein Millionengrab." Immerhin würden viele Städte ihre Bäder schließen. "Wir gehören zu den Positiv-Verrückten, die noch ein Schwimmbad aufmachen." Die Nachfrage sei da, der Bedarf aktuell größer, als er die Hallenzeiten es zuließen. Und: Kevelaer habe sich bewusst für ein Lehrschwimmbecken und nicht für ein Spaßbad-Konzept entschieden und hebe sich so von anderen ab. "Wer Dinge negativ sieht, der kriegt auch nichts bewegt", lautet das Credo des Bürgermeisters.

(RP)
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