Kreis Viersen Zum Mühlentag den Westkreis entdecken

Kreis Viersen · Ob in Viersen oder Nettetal: Mühlenliebhaber haben beim Mühlentag an Pfingstmontag in Türmen und unter Flügeln vielzu erleben

 Besichtigt werden kann die Stammen-Mühle in Nettetal-Hinsbeck.

Besichtigt werden kann die Stammen-Mühle in Nettetal-Hinsbeck.

Foto: Bauch Jana

An Pfingstmontag haben die Mühlen im Kreis Viersen einen Grund, um etwas lauter zu klappern - sofern sie es noch können. Zum Deutschen Mühlentag sind im Westkreis folgende Aktionen geplant:

Zu Haus Clörath (Clörather Mühle 36 in Viersen) gehörte auch eine Wassermühle, doch seit der Begradigung der Niers ist sie ohne Wasser. Mit drei Mahlgängen - zwei davon sind erhalten -, einem eingehausten Mühlrad mit sechs Meter Durchmesser und separater Ölmühle (nicht erhalten) war sie eine der größten Mühlen der Region. Von 11 bis 18 Uhr gibt es Führungen, im Biergarten gibt es Getränke.

Am Mühlentag von 11 bis 17 Uhr zugänglich ist die Bongartzmühle (Bachstraße 39 in Viersen), die sonst privat genutzt wird. Erstmals 1246 urkundlich erwähnt, befindet sie sich seit 1981 in Privatbesitz und ist vollständig restauriert; dabei wurde die Mühlentechnik erhalten. einer der beiden Mahlgänge wird durch einen Elektromotor betrieben und am Mühlentag vorgeführt. In der angrenzenden Scheune sind Hammer-, Schrot- und Wannmühlen oder eine Haferquetsche zu besichtigen. Im Bauerncafé können sich die Besucher bei Kaffee und selbst gebackenem Kuchen stärken.

Die Narrenmühle in Viersen-Dülken (Waldnieler Straße in Dülken) ist das Wahrzeichen des Stadtteils. Die 1809 erbaute Bockwindmühle verfügt über ein restauriertes Mahlwerk und ist seit mehr als hundert Jahren Heimat für das Narrenmuseum und Treffpunkt für die Dülkener Narrenakademie. Langfristig ist das Gebäude aber sanierungsbedürftig. Zum Mühlentag soll die Mühle von 14 bis 17 Uhr geöffnet werden; Führungen werden nach Bedarf angeboten. Wer danach Appetit hat, kann im "Café Kultur" einkehren.

In der 1855 erbauten Brachter Mühle in Brüggen bietet der Trägerverein bereits am Sonntag, 20. Mai, von 12 bis 18 Uhr Programm: Gezeigt werden eine Ausstellung des Fototreffs Schwalmtal sowie eine Ausstellung von Wilfried Füsers mit historischen Ansichtskarten und Briefen. Beides ist auch zum Mühlentag von 12 bis 18 Uhr zu sehen - auch der Mühlenturm kann besichtigt werden. werden. Zu sehen sind auch Dauerausstellungen zur Tonindustriegeschichte und der Fundus historischer Lamdwirtschafts-Geräte. Im Mühlen-Café dreht sich ein Kinder-Karussell und alles um Kaffee und Kuchen.

Die Stammen-Mühle (Büschen 1a) in Nettetal-Hinsbeck ist heute mehr als eine Mühle - sie dient als Geigenbau-Werkstatt und Konzertraum. Die Anlage ist teilweise restauriert, die Flügel drehen sich noch. Zum Mühlentag sind dort von 11 bis 18 Uhr Besichtigungen möglich, man kann sich Kaffee und Kuchen schmecken lassen. Zur Hochzeit von Prinz Harry am Samstag, 19. Mai, ist zudem ein offener Pubabend der Friends of British Roaylty geplant.

Die Geschichte der Lüthemühle (Lindenallee 50 in Nettetal-Lobberich) ist eng mit Gastlichkeit verknüpft: Als Vogelsangsmühle war sie 1380 im Besitz des Ritters Sibert von Krickenbeck. Im Jahr 1930 wurde eine Gaststätte in dem Gebäude eröffnet. Später wurde das Haus wegen abgerissen und neu errichtet. zu den relikten der vergangenheit gehören die alten Mühlsteine, die jetzt im Brunnen auf der Terrasse zu finden sind. Heute gibt es dort auch Hotel und Reitstall.

Nur von außen kann dagegen die Windmühle in Nettetal-Schaag betrachtet werden, sie ist heute ein privates Wohnhaus. Erbaut wurde sie 1801 von der Schaager Kaufmannsfamilie Moubis, damals war sie die größte Windmühle in der näheren Umgebung.

Die Mühlrather Mühle in Schwalmtal ist vielen Ausflüglern als Restaurant bekannt, die das nördliche Ende des Hariksees besuchen. Sie wurde erstmals 1447 erwähnt. Entlang des 30 Kilometer langen Flusslaufs der Schwalm und ihrer Nebenflüsse wurden früher mehr als 35 Mühlen angetrieben. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde aus der Mühle ein Sägewerk. Damals begann die Geschichte als Gasthaus. Kommerzienrat Kaiser kaufte die Mühle, der Nachbesitzer verwandelte sie in ein Lokal.

(RP)
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